Abu Yussef der Belgier Hat der IS versehentlich ein Attentat verhindert?
Verwirrung um die Täter von Paris. Der Islamische Staat ging bei seinem Bekennerschreiben offenbar von einem anderen Attentäter aus und führt die Behörden so versehentlich zu "Abu Yussef dem Belgier". Bei einer Razzia finden Beamte Waffen und ein Zugticket nach Frankreich.
Der Verdächtige selbst meldete sich in einem Polizeirevier der Stadt Antwerpen, wie der Sprecher des französischen Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet sagte. Bislang ist aber völlig unklar, ob es einen Zusammenhang mit der tödlichen Attacke auf Polizisten in Paris gibt.
Die belgischen Behörden hatten ihren französischen Kollegen am Donnerstag einen Fahndungsaufruf nach dem 35-Jährigen zugestellt. Es wurde vermutet, dass er sich nach Frankreich begeben wollte. Bei einer Wohnungsdurchsuchung waren Waffen, Sturmhauben und ein auf Donnerstag datiertes Zugticket für eine Fahrt nach Frankreich gefunden worden.
Islamischer Staat ruft "falschen" Täter aus
Der Mann trägt den gleichen Vornamen wie jener, den die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) als Namen des Pariser Angreifers genannt hatte. "Der Angreifer von den Champs-Elysées im Zentrum von Paris ist Abu Yussef der Belgier", erklärte das IS-Propaganda-Sprachrohr Amaq in der Nacht auf Freitag. Allerdings war der erschossene Angreifer ein 39-jähriger Franzose.
Dieser hatte am Donnerstagabend auf dem Champs-Elysées das Feuer auf Polizisten eröffnet. Er tötete einen Beamten und verletzte zwei weitere sowie eine Touristin, bevor er selbst erschossen wurde. Die Attacke kurz vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am Sonntag schockiert ganz Frankreich.