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Erdogan-Anhänger hacken deutsche Twitter-Konten


#Nazialmanya
Erdogan-Anhänger hacken deutsche Twitter-Konten

Von dpa
15.03.2017Lesedauer: 2 Min.
Am 16. April stimmt die Türkei über eine Verfassungsreform ab, die die Machtbefugnisse von Staatspräsident Erdogan massiv ausweiten würde.Vergrößern des Bildes
Am 16. April stimmt die Türkei über eine Verfassungsreform ab, die die Machtbefugnisse von Staatspräsident Erdogan massiv ausweiten würde. (Quelle: dpa-bilder)
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Hacker haben über Tausende Twitter-Konten Anfeindungen gegen die Niederlande und Deutschland mit Bezug zum aktuellen Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker verbreitet. Es wurde wohl eine App gehackt, die mit vielen Twitter-Profilen verknüpft war.

Auch auf verifizierten Accounts mit großer Followerzahl fanden sich am 15. März Nachrichten mit den Hashtags #Nazialmanya und #Nazihollanda, einem Hakenkreuz-Symbol und dem Satz "Wir sehen uns am 16. April".

An diesem Datum steht in der Türkei das Referendum über das vom Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angestrebte Präsidialsystem an. Unter den betroffenen Accounts waren die offiziellen Twitter-Auftritte von Borussia Dortmund und Tennis-Legende Boris Becker, des TV-Entertainers Klaas Heufer-Umlauf, des Senders ProSieben, Amnesty International sowie des Magazins "Forbes".

Tweets kamen über "The Counter"

Zugang zu so vielen Accounts auf einmal dürften sich die Hacker über eine Zusatz-Anwendung verschafft haben, die Zugang zu all diesen Twitter-Konten hatte. Im aktuellen Fall fiel Internet-Nutzern schnell auf, dass die Tweets über die Analyse-App "The Counter" abgeschickt worden waren. Wenn man sein Twitter-Profil mit solchen Anwendungen verknüpft, können über sie oft auch Twitter-Nachrichten abgesetzt werden. In den vergangenen Jahren hatten Angreifer immer wieder mal Twitter-Accounts von Prominenten und Unternehmen in ihre Gewalt gebracht. Eine so breite Welle wie am Mittwoch gab es aber noch nicht.

Der Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Europa war in den vergangenen Tagen eskaliert. Deutschland und den Niederlanden wurden aus der türkischen Regierung "Nazi-Methoden" vorgeworfen. Präsident Recep Tayyip Erdogan griff zu Wochenbeginn auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) persönlich an und warf ihr vor, Terroristen zu unterstützen. Als erstes Bundesland kündigte das Saarland an, Wahlkampfauftritte ausländischer Politiker zu verbieten.

Am 16. April sollen die Türken über eine Verfassungsreform abstimmen. Sie würde die Machtbefugnisse von Staatspräsident Erdogan massiv ausweiten. In Deutschland leben gut 1,4 Millionen wahlberechtigte Türken - die größte Gruppe in der EU.

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