Bericht im "Spiegel" IS-Akten liefern Hinweise auf deutsche Islamisten
Die Personalunterlagen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind für deutsche Behörden äußerst aufschlussreich: Nach Recherchen des "Spiegel" bieten die sogenannten Ausreisebögen, die den Ermittlern in die Hände gefallen sind, neue Informationen über deutsche Islamisten.
Einige der in den Papieren genannten Extremisten seien derzeit auf freiem Fuß, weil ihnen eine Zugehörigkeit zum IS bislang nicht habe nachgewiesen werden können, schreibt das Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe. In mehreren Fällen hätten die deutschen Behörden vor dem Aktenfund nicht einmal sicher gewusst, dass die mutmaßlichen Dschihadisten in Syrien waren.
Die auf Arabisch verfassten Dokumente, die "Spiegel" und "Spiegel TV" vorliegen, geben den Angaben zufolge Auskunft über rund 400 Dschihadisten, die das IS-Gebiet wieder verlassen haben, unter ihnen etwa 20 Deutsche. Ermittler werten die Personalbögen derzeit im Hinblick auf eine Strafverfolgung der zurückgekehrten Terror-Touristen aus.
"Daten sind plausibel"
Die Ermittler gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass die Unterlagen authentisch sind. Derzeit analysiere das Bundeskriminalamt (BKA), inwiefern sich die Echtheit der Akten auch vor Gericht belegen lasse. "Viele der Daten sind plausibel und entsprechen unseren Erkenntnissen", sagt BKA-Chef Holger Münch dem Magazin.