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Islamischer Staat kann Chemiewaffen wohl selbst herstellen


"Extrem besorgniserregend"
IS kann Chemiewaffen wohl selbst herstellen

Von afp, t-online
Aktualisiert am 04.05.2016Lesedauer: 1 Min.
Kämpfer des Islamischen Staates in der syrischen Dschihadisten-Hochburg Rakka.Vergrößern des Bildes
Kämpfer des Islamischen Staates in der syrischen Dschihadisten-Hochburg Rakka. (Quelle: Picture Alliance / ZUMAPRESS/dpa-bilder)

Der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zufolge könnte der Islamische Staat (IS) Chemiewaffen selbst produzieren. Zudem liege der Verdacht nahe, dass die Dschihadistenmiliz die international geächtete Waffengattung bereits im Irak und in Syrien eingesetzt hat.

Es gebe einen "starken Verdacht", dass der IS diese Waffen schon genutzt habe, sagte OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü. Als "extrem besorgniserregend" bezeichnete er die Möglichkeit, dass der IS selbst Chemiewaffen herstellen könnte.

Verletzungen weisen auf Chemiewaffeneinsatz hin

Der Chef des US-Geheimdienstes CIA, John Brennan, hatte bereits im Februar gesagt, IS-Kämpfer seien in der Lage, in kleineren Mengen Chlor und Senfgas herzustellen. Die OPCW beklagte in den vergangenen Monaten mehrfach den Einsatz von Senfgas, Chlor und Sarin im Irak und in Syrien, ohne jedoch die Urheber benennen zu können.

Im April verübte der IS laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana eine Gas-Attacke auf syrische Regierungstruppen. Am 9. März wurden bei einem mutmaßlichen Giftgasangriff des IS auf die irakische Stadt Tasa drei Kinder getötet und rund 1500 Menschen verletzt. Festgestellt wurden Verbrennungen, Hautausschlag und Atemprobleme, was als Hinweise auf den Einsatz chemischer Waffen gilt.

Chemiewaffen-Einsätze versetzen die Bevölkerung oftmals in Panik. Im April ergriffen rund 25.000 Menschen aus der Umgebung von Tasa die Flucht. Russland verlangte deshalb Maßnahmen der Vereinten Nationen zur Überwachung extremistischer Kampfgruppen in Syrien.

Moskau warnte vor einer "Bedrohung" durch Chemiewaffeneinsätze, möglicherweise auch in Europa. Gemeinsam mit China brachte Russland eine UN-Resolution ein, in der alle Nachbarstaaten aufgefordert werden, Hinweise auf den Erwerb oder den Einsatz von Chemiewaffen zu melden.

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