IS-Kommandeur lebt angeblich Verwirrung um Tod von Omar al-Schischani
Ist Omar al-Schischani tot oder nicht? Nachdem das US-Militär angegeben hatte, den ranghohen IS-Kommandeur bei einem Luftangriff getötet zu haben, widerspricht die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Der Direktor der Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien, Rami Abdel Rahman, sagte der Nachrichtenagentur AFP, al-Schischani sei nach dem Angriff am 4. März in ein Krankenhaus in der Provinz Raka gebracht worden und dort von einem Arzt aus Europa behandelt worden. Seine Leibwächter seien bei der Attacke ums Leben gekommen. Die syrische Stadt Raka gilt als de-facto-Hauptstadt des Kalifats der Dschihadisten.
"Sie verkünden seinen Tod fast jeden Monat"
Offiziell wollte das Pentagon in Washington nur bestätigen, dass der Georgier bei einem Angriff von der US-geführten Koalition gegen die Dschihadisten ins Visier genommen wurde. Kampfflugzeuge und Drohnen des US-Militärs hatten den Angaben zufolge am vergangenen Freitag den mutmaßlichen Aufenthaltsort von al-Schischani nahe Schaddade im Nordosten Syriens bombardiert. Dabei sei der IS-Kommandeur "wahrscheinlich" gemeinsam mit zwölf weiteren IS-Kämpfern getötet worden, hieß es aus Washingtoner Regierungskreisen.
Der für seinen roten Bart bekannte al-Schischani gilt als einer der führenden militärischen Verantwortlichen der IS-Miliz. Der bürgerliche Name des Georgiers lautet Tarchan Batiraschwili. Die USA haben auf ihn ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen Dollar (4,5 Millionen Euro) ausgesetzt. Sein Vater Taimuras Batiraschwili sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax, er wisse nichts vom angeblichen Tod seines Sohnes: "Sie verkünden seinen Tod fast jeden Monat."
Den US-Behörden zufolge ist al-Schischani der führende Kommandeur des IS in Nordsyrien. Ihm sollen auch tausend ausländische Kämpfer unterstehen. Die USA gehen außerdem davon aus, dass der Extremist ein Gefängnis nahe Raka beaufsichtigte, in dem mutmaßlich ausländische Geiseln festgehalten werden.
Die IS-Miliz hat weite Landesteile im Irak und in Syrien erobert und in den von ihr gehaltenen Gebieten einen islamistischen Gottesstaat ausgerufen. Die USA fliegen seit Sommer 2014 gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe auf IS-Stellungen. Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die gemäßigte Opposition gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Sie werden von US-Spezialkräften unterstützt.