Attacke auf Polizeischule Dutzende Tote bei Anschlag in Libyen
Bei einem Autobombenanschlag auf eine Polizeischule in der libyschen Stadt Zliten sind Krankenhausangaben zufolge mindestens 70 Menschen getötet worden. Über 100 Menschen wurden verletzt.
Der Bürgermeister der Stadt, Miftah Lahmadi, erklärte, der Sprengsatz in einem Lastwagen sei detoniert, als sich Hunderte Rekruten vor der Einrichtung versammelt hätten. Wer für die Tat verantwortlich ist, war zunächst unklar.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat das Attentat scharf verurteilt. "Der Anschlag zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass alle Libyer dem Krebsgeschwür des Terrors gemeinsam entgegentreten", sagte Steinmeier in Berlin. Jetzt müsse so schnell wie möglich die geplante Regierung der nationalen Einheit gebildet werden. Deutschland sei bereit, eine solche Regierung beim Wiederaufbau der staatlichen Strukturen zu unterstützen.
Der IS macht sich breit
Libyen wird seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 von Dutzenden bewaffneten Milizen beherrscht, die neben den beiden rivalisierenden Regierungen und Parlamenten in Tobruk und in der Hauptstadt Tripolis um die Macht ringen. Überdies hat sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der chaotischen Lage breit gemacht.
Im Dezember unterzeichneten Vertreter der beiden Regierungen zwar ein von den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zur Bildung einer gemeinsamen Übergangsregierung. Außerdem sollen ein neues Parlament gewählt und eine Verfassung verabschiedet werden. Das Abkommen ist aber in den konkurrierenden Parlamenten noch umstritten.
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