Bombardierung zeigt Wirkung IS zieht sich nach Luftangriffen offenbar aus Al Rakka zurück
Bei den seit drei Tagen andauernden Luftangriffen auf die IS-Hochburg Al Rakka im Norden Syriens sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 33 Terroristen getötet worden. Nach Angaben von Beobachtern zieht sich die Führung der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) nun aus der Stadt zurück.
Kämpfer und Dutzende ihrer Familien hätten damit begonnen, sich in die irakische IS-Hochburg Mossul abzusetzen, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte unter Berufung auf Informanten vor Ort mit.
Vermutlich sogar mehr Opfer
Die meisten der Extremisten seien ums Leben gekommen, als ihre Kontrollpunkte von französischen und anderen Kriegsflugzeugen angegriffen worden seien, hieß es weiter. Wahrscheinlich gebe es noch mehr Opfer. Die Leichen seien aber so zugerichtet, dass eine Schätzung nicht möglich sei.
Frankreich hatte die Angriffe auf Stellungen des IS in Syrien nach den Terroranschlägen in Paris verstärkt. Der IS bekannte sich zu der Anschlagsserie am Freitag, bei der mindestens 129 Menschen starben.
Moskau verstärkt seine Angriffe auf den IS
Das französische Verteidigungsministerium bestätigte, bereits die dritte Nacht in Folge Stellungen des IS angegriffen zu haben. Zehn Maschinen hätten zwei Kommandozentralen in Rakka angegriffen. Laut Nachrichtenagentur AFP lief am Mittag ein weiterer Luftangriff.
Am Dienstag kündigte Russland erstmals ein zumindest teilweise abgestimmtes Vorgehen mit Frankreich an. Gleichzeitig verstärkte auch Moskau seine Angriffe auf den IS, da es den Absturz eines russischen Ferienfliegers in Ägypten Ende Oktober offiziell als Terrorakt wertete.
Auch Türkei und USA wollen Einsätze intensivieren
Die Türkei und die USA kündigten an, ihren Einsatz ebenfalls intensivieren, mit dem sie die Miliz von der Grenze zum Nato-Mitgliedsland vertreiben wollen. In den kommenden Tagen würden Offensiven gestartet, sagte der türkische Außenminister Feridun Sinirlioglu. "Wir werden es nicht zulassen, dass Daesch (IS) an unserer Grenze präsent ist", sagte Sinirlioglu.
Am Dienstag hatte US-Außenminister John Kerry angekündigt, sein Land werde sich am türkischen Militäreinsatz zur Abriegelung der noch offenen 98 Kilometer Grenze zu Syrien zu beteiligen.