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Polen: Rätsel um "Nazi-Zug": Behörden bezweifeln angeblichen Fund


Rätsel um "goldenen Nazi-Zug"
Polnische Behörden bezweifeln angeblichen Fund

Von dpa
Aktualisiert am 31.08.2015Lesedauer: 2 Min.
In Tunneln solcher Art im Südwesten von Polen, die den Codename "Riese" tragen, vermuten viele einen Zug, in dem die Nazis Gold und dergleichen in Sicherheit gebracht haben sollen.Vergrößern des Bildes
In Tunneln solcher Art im Südwesten von Polen, die den Codename "Riese" tragen, vermuten viele einen Zug, in dem die Nazis Gold und dergleichen in Sicherheit gebracht haben sollen. (Quelle: Reuters-bilder)
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Gibt es ihn nun oder gibt es ihn nicht? Der angeblich entdeckte "goldener Nazi-Zug" aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs verursacht nicht nur in Polen Aufregung. Die Behörden sind skeptisch - und müssen die Schatzsucher in ihren Wäldern im Zaum halten.

Nach einer Sitzung des eingerichteten Krisenstabes wurden die geweckten Erwartungen gedämpft, es existiere ein geheimnisvoller unterirdischer Raubschatz der Nazis in Niederschlesien. Das hatte vor wenigen Tagen der polnische Kulturminister Piotr Zuchowski steif und fest behauptet.

"Wir können nicht sicher sagen, dass sich der so genannte goldene Zug in der Umgebung von Walbrzych befindet", widersprach jetzt Tomasz Smolarz, Leiter der Bezirksregierung in Breslau (polnisch Wroclaw).

Die Dokumente, die der Bürgermeister von Walbrzych von den Findern des angeblichen deutschen Panzerzugs erhalten habe, enthielten keine Georadar-Aufnahmen, begründete Smolarz seine Skepsis. "Alle Informationen stützen sich auf einen Mitteilung von ein paar Seiten und eine unleserliche Karte."

Polizei patrouilliert im Wald

Dennoch wollen die örtlichen Behörden den angeblichen Fundort an der Bahnstrecke zwischen Breslau und Walbrzych stärker sichern - zumal dort in der Nacht zum Montag aus noch ungeklärter Ursache ein Waldbrand ausbrach. Die Polizei verstärkte ihre Patrouillen in dem Waldgebiet.

Der Walbrzycher Bürgermeister Roman Szelemej will nun das polnische Verteidigungsministerium um Unterstützung bitten, um die angebliche Fundregion per Georadar zu untersuchen. Ein Georadar kann mit elektromagnetischen Wellen unterirdische Gegenstände orten - das Militär setzt diese Geräte zum Beispiel bei der Minensuche ein.

In einem unterirdischen Versteck zwischen den Kilometerpunkten 60 und 65 wird der angebliche Zug vermutet, über dessen Fracht nicht nur in Polen spekuliert wird. Es hält sich seit Jahren hartnäckig das Gerücht über einen verschwundenen Zug der Nationalsozialisten voller Gold und Schmuck. Seit Tagen kommt es zudem zu heimlichen Grabungsversuchen von Menschen, die vom Schatzfieber angesteckt wurden.

Der Zug könnte vermint sein

In dem Gebiet gibt es eine Reihe unterirdischer Stollen, die die Nazis unter dem Codenamen "Riese" hatten bauen lassen. Geschützt vor Luftangriffen der Alliierten sollten dort ursprünglich Waffen produziert werden. In der Gegend soll aber auch gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ein Zug der Nazis voller Gold verschwunden sein.

Die Behörden warnen eindringlich vor solchen Grabungen, da vermutet wird, dass der Zug - wenn er tatsächlich existiert - vermint sein könnte. Die Bezirksregierung überlegt, das Betreten des Waldes zu verbieten.

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