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Syrien: Zivilisten und Kinder bei Anti-IS-Luftangriffen getötet


Als Schutzschild missbraucht?
Zivilisten und Kinder bei Anti-IS-Luftangriffen in Syrien getötet

Von t-online, afp, dpa
02.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Bei US-geführten Luftangriffen in Nord-Syrien sind Zivilisten ums Leben gekommen (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Bei US-geführten Luftangriffen in Nord-Syrien sind Zivilisten ums Leben gekommen (Archivbild). (Quelle: ap-bilder)
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In einem Dorf im Norden Syriens, nahe Kobane, sind bei einem Luftangriff der US-geführten Militärallianz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) offenbar 52 Zivilisten getötet worden, darunter sieben Kinder.

Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit. Die vom IS kontrollierte Nachrichtenagentur Amaaq sprach von 80 toten Zivilisten. Es wäre das bisher folgenschwerste Bombardement der Allianz in Syrien.

Die Koalition habe nach Angaben der Menschenrechts-Aktivisten die Ortschaft Birmahle in der Provinz Aleppo beschossen und dabei die Zivilisten getötet. Mindestens 13 Menschen werden laut Bericht noch vermisst und unter Trümmern vermutet. Auch Kämpfer der Extremisten seien unter den Todesopfern. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass der IS die Zivilisten als Schutzschilde missbrauchte.

Das Pentagon in Washington bestätigte, dass in sechs Luftangriffen sieben IS-Stellungen und ein Fahrzeug der Terrormiliz zerstört wurden. Über zivile Opfer machte das US-Verteidigungsministerium keine Angaben. Insgesamt seien nach Angaben der Aktivisten in Syrien bereits 70 Zivilisten durch Luftangriffe der Koalition ums Leben gekommen.

"Dieser Plan wird die Niederlage des IS herbeiführen"

Trotz des tragischen Zwischenfalls gibt sich das internationale Bündnis rund neun Monate nach Beginn der Luftangriffe siegessicher. "Dieser Plan wird die Niederlage des IS herbeiführen", sagte der britische Brigadegeneral Gary Deakin nach einem mehrtägigen Strategietreffen von mehr als 300 Militärvertretern aus 39 Ländern in Tampa im US-Bundesstaat Florida. Dort hat das US-Zentralkommando seinen Sitz, das die Angriffe gegen die IS-Kämpfer koordiniert.

Zu den genauen Angriffsplänen des Anti-IS-Bündnisses wurde wie erwartet nichts bekannt. Das US-Zentralkommando teilte mit, zwölf Länder der Koalition hätten bislang mehr als 3600 Luftangriffe im Irak und in Syrien geflogen. Im Irak beteiligten sich daran Staaten wie Australien, Belgien, Dänemark, Jordanien und Frankreich. In Syrien bombardierten neben den USA und Kanada auch mehrere arabische Länder IS-Ziele. Als Teil des Bündnisses hat Deutschland unter anderem kurdische Kämpfer im Nordirak ausgebildet, an den Luftangriffen beteiligt sich die Bundeswehr nicht.

Heftige Kämpfe um Nabi Junis

Rebellen und Regierungskräfte lieferten sich indes unweit der Hafenstadt Latakia heftige Kämpfe um die strategisch wichtige Anhöhe Nabi Junis. Sollten die Regimegegner das Gebiet einnehmen, würde ihnen das den Weg in die syrische Küstenebene öffnen, erklärte die Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dort hat die religiöse Minderheit der Alawiten ihre Hochburg, der auch Machthaber Baschar al-Assad angehört.

Die Küstenebene um Latakia ist seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 weitgehend von Kämpfen verschont geblieben. Sollte der Konflikt das Gebiet erreichen, würde das den Druck auf die von Alawiten getragene Zentralregierung stark erhöhen.

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