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IS-Video soll Hinrichtung von Christen in Libyen zeigen


Hinrichtungen in Libyen
IS-Video zeigt angebliche Enthauptung von Christen

Von afp, ap
Aktualisiert am 19.04.2015Lesedauer: 2 Min.
Screenshot aus einem Video des IS, das die Ermordung der 21 Kopten im Februar an einem Strand in Libyen zeigen soll. ArchivbildVergrößern des Bildes
Screenshot aus einem Video des IS, das die Ermordung der 21 Kopten im Februar an einem Strand in Libyen zeigen soll. Archivbild (Quelle: TV/Reuters-bilder)

Die Bilder erinnern an ein schreckliches Blutbad des IS im Februar: Der Islamische Staat (IS) hat ein Video veröffentlicht, das den Angaben der Dschihadisten zufolge die Ermordung von rund 30 äthiopischen Christen in Libyen zeigt. In dem halbstündigen Internetvideo ist zu sehen, wie mindestens zwölf Männern an einem Strand die Kehle durchgeschnitten wird. Weitere 16 Männer werden in einer wüstenartigen Umgebung mit Kopfschüssen ermordet.

Die Getöteten werden in dem Video als "Anhänger des Kreuzes der feindlichen äthiopischen Kirche" vorgeführt. Ein schwarz gekleideter Maskierter mit einer Pistole droht allen Christen, die sich weigern, zum Islam zu konvertieren.

Offenbar zwei Hinrichtungsorte

Daraufhin werden angebliche Aufnahmen von syrischen Christen gezeigt. Diese berichten, vor die Wahl gestellt worden zu sein, zu konvertieren oder eine spezielle Steuer zu zahlen. Sie hätten sich daraufhin für die Entrichtung der Steuer entschieden.

Das Video springt anschließend zwischen den beiden Schauplätzen hin und her, an denen die Gefangenen ermordet werden. Bisher konnte deren Identität und genaue Anzahl nicht geklärt werden.

Viele Äthiopier kommen auf der Suche nach Arbeit nach Libyen oder machen dort Station, bevor sie die gefährliche Überfahrt nach Europa wagen. Fast zwei Drittel der 90 Millionen Äthiopier sind Christen. Ähnlich wie die Kopten gehören sie zu den ersten christlichen Gemeinden Afrikas.

Bereits Hinrichtungen koptischer Christen im Februar

Der libysche IS-Ableger hatte Mitte Februar ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung von 21 koptischen Christen an einem Strand nahe der Hauptstadt Tripolis zeigen soll. Diese waren zuvor von den Dschihadisten entführt worden. Ägypten bombardierte daraufhin mehrere Stellungen des IS in Libyen, um Vergeltung für die Morde zu üben. Mehrere libysche Islamistengruppen hatten der IS-Miliz die Treue geschworen, nachdem diese im Irak und Syrien ein "Kalifat" ausrief.

Chaos nach Gaddafis Ende

In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 Chaos und Gewalt. Verschiedene rivalisierende Milizen kämpfen in dem nordafrikanischen Land um die Kontrolle der größeren Städte und Ölvorkommen, während zwei verschiedene Parlamente und Regierungen die Macht für sich beanspruchen. Internationale Bemühungen zur Bildung einer Einheitsregierung blieben bisher ohne Erfolg.

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