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Kampf um Tikrit: IS setzt Selbstmordattentäter gegen Irak ein


Irak will Tikrit zurückerobern
IS setzt Selbstmordattentäter zur Abwehr ein

Von ap, dpa
Aktualisiert am 03.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Schiiten-Einheit beim Vormarsch auf Tikrit: Armee will vom IS besetzte Stadt zurückerobern.Vergrößern des Bildes
Schiiten-Einheit nahe Tikrit. (Quelle: AFP-bilder)

Zur Abwehr der irakischen Offensive auf Tikrit setzen die Terroristen vom Islamischen Staat (IS) offenbar gezielt Selbstmordattentäter ein. Das meldet die irakische Armee, die derzeit mit 30.000 Kämpfern versucht, die Stadt zurückzuerobern. Aus Militärkreisen verlautete, es gebe erste Erfolge der Armee. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es nicht.

Die Armee habe östlich von Tikrit die Region Hamrin sowie zwei kleinere Orte eingenommen, hieß es. Irakische Medien berichten von heftigen Kämpfen zwischen beiden Seiten - sie berufen sich aber auch auf das Militär. Erfolgsmeldungen der irakischen Armee haben sich in der Vergangenheit häufiger als falsch herausgestellt.

Die Nachrichtenagentur AP berichtet von Bomben, die der IS am Straßenrand deponiert hatte, um den Vormarsch der Armee zu verlangsamen.

Bislang größte Offensive gegen IS im Irak

Armee, schiitische Milizen und sunnitische Stammeskämpfer hatten am Sonntag eine Offensive gestartet, um den IS aus Tikrit zu vertreiben. Es ist der bisher größte Angriff auf die Dschihadisten im Irak. Auch Iraks Luftwaffe fliegt Angriffe.

Im Sommer hatte der IS Tikrit erobert. Die Heimatstadt des einstigen Diktators Saddam Hussein liegt rund 170 Kilometer nördlich von Bagdad an einer strategisch wichtigen Verbindungsstraße in den Norden des Landes. Tikrit gilt bis heute als Hochburg von Saddams Baath-Partei. Aus deren Reihen hatte der IS Zulauf erhalten.

IS beherrscht rund ein Drittel des Landes

Sollte die Vertreibung des IS gelingen, wäre dies ein großer Erfolg für die Regierung unter Ministerpräsident Haidar al-Abadi. Zuletzt hatte sie bereits mit der Rückeroberung der Raffineriestadt Beidschi Fortschritte im Kampf gegen den IS gemacht, der rund ein Drittel des Iraks beherrscht.

Im Juni war eine Offensive zur Rückeroberung Tikrits noch gescheitert. Für Bagdad ist sie die Voraussetzung für den angekündigten Angriff auf die noch größere Stadt Mossul, die der IS vergangenes Jahr handstreichartig eingenommen hatte.

US-Luftwaffe nicht beteiligt

Die US-Armee und ihre Verbündeten beteiligen sich bislang nicht mit Luftangriffen an der neuen Offensive gegen die sunnitischen Extremisten. Laut dem US-Verteidigungsministerium gab es keine Anfrage der irakischen Regierung. Es handele sich um eine irakische Angelegenheit, sagte ein Sprecher des Pentagons. Die US-Luftwaffe und ihre Verbündeten bombardieren seit mehreren Monaten regelmäßig IS-Stellungen im Irak und in Syrien.

Dagegen unterstützt der Iran die Offensive. Mit Ghassem Sulejmani sei ein hoher Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden als Berater und Beobachter vor Ort, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars.

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