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Mossul: IS-Terroristen zerstören Kunst von unschätzbarem Wert


Hass gegen andere Religionen
IS-Terroristen zerstören Kunst von unschätzbarem Wert

Von ap
26.02.2015Lesedauer: 2 Min.
IS-Terroristen haben in Mossul Kunstwerke zerstört.Vergrößern des Bildes
IS-Terroristen haben in Mossul Kunstwerke zerstört. (Quelle: ap-bilder)

Alles, was nicht ihrer Auslegung des Islam entspricht, muss vernichtet werden - diesem Credo folgen die IS-Terroristen unbeirrt. In einem neu veröffentlichten Video der Terror-Miliz ist nun zu sehen, dass der Hass auch vor tausende Jahre alten Kunstschätzen nicht Halt macht.

Der Islamische Staat hat in der irakischen Stadt Mossul archäologische Kunstwerke von unschätzbarem Wert zerstört. Mit Hämmern und Bohrern wurden Jahrtausende alte Statuen zerkleinert. Festgehalten ist alles in Form eines Videos. Unter den zerstörten Objekten ist offenbar auch die Figur einer assyrischen Schutzgottheit aus dem siebten Jahrhundert vor Christus.

Professor Amir Al-Dschumaili von der Archäologie-Fakultät in Mossul bestätigte, dass die in dem Video gezeigten Stätten das Stadtmuseum von Mossul und ein Ort namens Nirgal-Tor seien. "Ich bin total geschockt", sagte der Wissenschaftler telefonisch von einem Ort außerhalb von Mossul. "Es ist eine Katastrophe. Nach der Zerstörung dieser Artefakte können wir nicht mehr stolz auf die Zivilisation in Mossul sein."

Bilder ersten Erkenntnissen zufolge echt

Der IS ist bereits in der Vergangenheit rigoros gegen Kunst vorgegangen, die er für gotteslästerlich hält. Darunter waren auch mehrere heilige Stätten der Muslime. Einige Kunstwerke haben die Extremisten nach Einschätzung von Experten verkauft, um ihren Krieg im Irak und in Syrien zu finanzieren.

Das Video von der Zerstörung wurde auf Konten in Sozialen Netzwerken publiziert, die mit dem IS in Verbindung gebracht werden. Ersten Erkenntnissen zufolge sind die Bilder authentisch.

Rigorose Säuberung

Mossul ist die zweitgrößte Stadt des Irak. Der IS hatte die Metropole und die umliegende Provinz Ninive im Juni 2014 überrannt. Er beherrscht weite Landstriche im Irak wie auch in Syrien. In ihrem sogenannten Kalifat verfolgen die sunnitischen Extremisten Angehörige anderer Religionsgruppen.

In ihrem Herrschaftsgebiet liegen fast 1800 der 12.000 katalogisierten archäologischen Stätten des Irak. Offenbar versucht der IS, dort eine rigorose Säuberung nicht-islamischer Ideen durchzusetzen - unter anderem durch Vernichtung von Büchern und archäologischen Relikten.

In dem Video sagt ein bärtiger Mann in die Kamera: "Oh Muslime, diese Artefakte hinter mir sind Idole und Götter, die von Menschen angebetet wurden, die vor Jahrhunderten lebten - anstelle von Allah." Der Prophet habe angeordnet, solche Statuen zu entfernen.

Der Aufstieg der Assyrer begann etwa 2500 vor Christus. Zeitweise beherrschten sie eine Region, die sich von der Ostküste des Mittelmeers bis zum heutigen Iran erstreckt.

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