Ebola und HIV Infektionskrankheiten grassieren unter IS-Kämpfern in Mossul
Zwei aus Afrika in die irakische Stadt Mossul eingereiste Mitglieder der sunnitischen Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) sind möglicherweise mit dem tödlichen Ebola-Virus infiziert. Den Bericht der irakischen Staatszeitung "Al-Sabah" haben auch mehrere Medien wie die britische "Daily Mail Online" und die "Kleine Zeitung" (Österreich) aufgegriffen; inzwischen wurde er von der Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigt. Die Gefahr ist groß, dass die Seuche in Iraks zweitgrößter Stadt, die zu den Hochburgen des IS gehört, ausbricht - mit kaum vorhersehbaren Folgen.
Wie die "Al-Sabah" weiter berichtet, seien auch 26 IS-Kämpfer mit dem HI-Virus infiziert. Auch hier werden aus "verschiedenen Ländern Afrikas" eingereiste Terroristen als Virusträger genannt.
Laut Bericht in der "Daily Mail Online" haben sich IS-Kämpfer in einem Krankenhaus in Mossul untersuchen lassen und wiesen die für eine HIV- und Ebola-Erkrankung typischen Merkmale auf. Das irakische Gesundheitsministerium hatte bereits im November vor einer Ebola-Epidemie im Irak, ausgelöst durch IS-Milizen, und deren unabsehbare Folgen für die Zivilbevölkerung gewarnt.
WHO will IS Hilfe anbieten
Die WHO erklärte laut "Daily Mail", sie habe keine offiziellen Informationen der irakischen Regierung in Bagdad, bestätigte aber die diversen Medienberichte über die Ebola-Fälle in den Reihen der islamistische Glaubenskrieger. Die WHO versucht nach Angaben einer Sprecherin, IS-Offizielle in der Angelegenheit zu kontaktieren, um ihnen Hilfe anzubieten.
Wie und ob die IS-Führung darauf reagieren wird ist ungewiss. Fest steht, dass Terroristen in den vergangenen Monaten mindestens elf Ärzte in und um Mossul exekutiert haben - diese hätten sich geweigert, verwundete IS-Kämpfer zu behandeln.
Generell lehnen die Dschihadisten jede Form westlichen Lebensstils und westlicher Produkte ab und sehen darin eine Bedrohung für die islamische Welt, die sie zu repräsentieren beanspruchen. Außerdem kann niemand sagen, ob das medizinische Personal in Bagdad oder Mossul auf die Behandlung von Ebola spezialisiert und die dafür nötige Ausstattung hat.
UN bleibt außen vor
Auf Hilfe seitens der Vereinten Nationen muss laut "Daily Mail" vorerst gewartet werden: UN-Mitarbeiter haben strikte Anweisung, die vom IS kontrollierten Gebiete im Norden des Iraks und in Syrien nicht zu betreten. Der UN-Sicherheitsrat hatte im November in einem offiziellen Statement erklärt, Ebola sei eine "Gefahr für den internationalen Frieden und die Sicherheit". Im Irak könnte es zu einem ersten Präzedenz-Fall kommen.