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Schweizer Grenzbrücken stecken voller Sprengstoff


Explosives Geheimnis
Schweizer Grenzbrücken stecken voller Sprengstoff

Von dpa, t-online
16.11.2014Lesedauer: 2 Min.
Erst seit Mitte Oktober frei von TNT: die Holzbrücke zwischen Bad Säckingen und der Schweizer Gemeinde SteinVergrößern des Bildes
Erst seit Mitte Oktober frei von TNT: die Holzbrücke zwischen Bad Säckingen und der Schweizer Gemeinde Stein (Quelle: dpa-bilder)

Um für den Verteidigungsfall gerüstet zu sein, hat die Schweizer Armee jahrzehntelang tonnenweise Sprengstoff in die Grenzbrücken nach Deutschland eingebaut. Das berichten die Freiburger Wochenzeitung "Der Sonntag" und der SWR. Den Informationen zufolge steckt in vielen Grenzbrücken bis heute jede Menge des Sprengstoffs TNT (Trinitrotoluol).

Wie "Der Sontag" schreibt, waren bis 2007 alle für Fahrzeuge passierbaren Deutsch-Schweizer Rheinbrücken als sogenannte permanente Sprengobjekte vorbereitet. Mittels des Sprengstoffs hätte die Schweiz die Brücken im Verteidigungsfall innerhalb weniger Stunden zerstören und so für anrückende Panzer unpassierbar machen können.

Weiter um Geheimhaltung bemüht

Das Konzept zu der Maßnahme stammt aus dem Jahr 1975, der Zeit des Kalten Kriegs, und richtete sich in erster Linie gegen die Panzer des Warschauer Pakts. Die eigentlichen Zündelemente, durch die der Sprengstoff zur Explosion hätte gebracht werden können, seien außerhalb der eigentlichen Sprengobjekte in Sicherheitsräumen gelagert worden.

Einem Armeesprecher zufolge wurden noch bis vor wenigen Jahren Sprengsätze in Schweizer Grenzbrücken eingebaut. Laut SWR sei die Schweiz bis heute darum bemüht, geheim zu halten, in welchen Grenzbrücken noch immer Sprengstoff steckt.

Auch an der historischen Holzbrücke zwischen Bad Säckingen und der Schweizer Nachbargemeinde Stein war den Informationen zufolge TNT einbetoniert. Erst Mitte Oktober seien die Sprengsätze bei sogenannten "Desarmierungsarbeiten" wieder entfernt worden, habe der Armeesprecher gegenüber der Zeitung "Der Sonntag" gesagt.

"Nicht mehr für notwendig ansehen"

In ersten Reaktionen hätten Politiker am Hochrhein das Entfernen des Sprengstoffs begrüßt. "Im Zeichen des zusammenwachsenden Europas würde ich das nicht mehr für notwendig ansehen", erklärte von deutscher Seite etwa Klaus Eberhardt (SPD), Oberbürgermeister von Rheinfelden, dem SWR zufolge.

Sein Kollege von der benachbarten Schwesterstadt Rheinfelden-Schweiz, Franco Mazzi, sehe das genauso. Laut Mazzi habe auch in der alten Rheinfelder Brücke Sprengstoff gesteckt. Bei einer Teilsanierung im Jahr 2009 sei dieser aber entfernt worden. Bei der Totalsanierung 2011 seien dann auch die Sprengkammer in der Brücke mit Beton gefüllt worden, heißt es in einem Bericht auf der Internetseite des SWR.

Missbrauchsgefahr durch Terroristen

Dem Sender zufolge hätten sich deutsche Sprengstoff- und Brückenbauexperten darüber gewundert, dass Schweizer Grenzbrücken dauerhaft mit Sprengstoff ausgerüstet waren. Sie hätten davon nichts gewusst und sogar vor Missbrauchsgefahr, etwa durch Terroristen, gewarnt. Zwar seien auch in Deutschland früher Sprengkammern in Brücken eingebaut worden. Doch diese wären - anders als in der Schweiz - erst im Ernstfall mit Sprengstoff befüllt worden.

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