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Eklat in Türkei: Recep Tayyip Erdogan beleidigt Jungen in Soma


Erdogan in Soma
"Warum rennst du weg, du israelische Brut?"

spiegel-online, Von Christoph Sydow

Aktualisiert am 16.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Recep Tayyip Erdogan im Handgemenge in einem Supermarkt in Soma.Vergrößern des Bildes
Recep Tayyip Erdogan im Handgemenge in einem Supermarkt in Soma. (Quelle: Reuters-bilder)
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Der Umgang mit den Hinterbliebenen des Grubenunglücks von Soma wird für die türkische Regierung zum PR-Desaster. Zuerst ging das Bild von Yusuf Yerkel um die Welt, einem Berater von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, der in Soma auf einen am Boden liegenden Demonstranten eintrat.

Nun sind Videos aufgetaucht, die auch das Verhalten des Regierungschefs selbst in ein schlechtes Licht rücken. Die Aufnahmen zeigen, wie Erdogan während seines Besuchs an dem Unglücksort am Mittwoch in einen Supermarkt flüchten musste.

Zuvor hatte der Premier die Angehörigen der verschütteten Bergleute mit der lakonischen Aussage erbost, dass Minenunglücke seit dem 19. Jahrhundert in Großbritannien passierten.

Am Eingang zum Supermarkt stellen sich mehrere Menschen Erdogan in den Weg. Unter ihnen sind eine Frau, die schnell zur Seite gezogen wird, sowie ein junger Mann in einem blauen T-Shirt.

Erdogan packt den Jungen mit seiner linken Hand im Nacken und brüllt ihn an: "Warum rennst du weg, du israelische Brut?", sagt Erdogan offenbar. Anschließend lässt der Politiker den Mann los und versetzt ihm einen leichten Schlag mit der linken Hand.

Schlagopfer fordert Entschuldigung

Bei dem Mann, mit dem Erdogan aneinandergeriet, soll es sich um Taner Kuruca handeln. Er sagte dem Fernsehsender Kanal D, dass er gar nicht gegen den Regierungschef protestieren, sondern in dem Supermarkt einkaufen wollte. Er nimmt Erdogan in Schutz: "Ich glaube nicht, dass der Ministerpräsident das absichtlich getan hat. Ich werde ihn auch nicht verklagen, erwarte aber eine Entschuldigung."

Die antiisraelische Beleidigung des Premiers ist nur der jüngste Ausdruck der drastisch verschlechterten Beziehungen zwischen Ankara und Jerusalem.

In den vergangenen Jahren hat sich das Verhältnis zwischen beiden Staaten deutlich abgekühlt, Erdogan warf Israel unter anderem vor Staatsterror und einen Genozid an den Palästinensern vor.

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