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Gaza-Bodenoffensive Israels um einige Tage verschoben – aus triftigem Grund


Neue Frist für Flüchtende gesetzt
Bericht: Israel verschiebt Bodenoffensive in Gaza

Von dpa, ts

Aktualisiert am 15.10.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0307628955Vergrößern des Bildes
Eine Explosion in Gaza nach einem Luftschlag der Israelis (Archivbild): Die Israelis fürchten Hinterhalte der Hamas. (Quelle: Saher Alghorra/imago-images-bilder)

Das israelische Militär hat die Bodenoffensive in Gaza offenbar verschoben. Dabei soll unter anderem die Sicht eine Rolle spielen.

Israels Militär hat den geplanten Einmarsch in den Gazastreifen einem US-Medienbericht zufolge wegen widriger Wetterbedingungen um einige Tage verschoben. Die Bodenoffensive hätte eigentlich schon dieses Wochenende beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die "New York Times". Das US-Medium beruft sich auf drei namentlich nicht genannte, ranghohe israelische Offiziere.

Ziel ist es, die politische und militärische Führungsebene der Terrororganisation Hamas auszulöschen, die vor einer Woche Massaker mit Hunderten Todesopfern in Israel begangen hat. Seit Freitag fordert das israelische Militär die Zivilbevölkerung auf, den Norden des Gazastreifens zu verlassen.

Sorge vor Tunnelsystemen der Hamas

Die Militäroperation berge die Gefahr, dass sich Israel in monatelange blutige Häuserkämpfe verstricke, heißt es in dem Bericht. Es werde angenommen, dass sich Zehntausende Hamas-Kämpfer in Bunkern und Hunderte Kilometer langen unterirdischen Tunnelsystemen unter Gaza-Stadt und den umliegenden Teilen des nördlichen Gazastreifens verschanzt haben.

Israels Armee gehe davon aus, dass die Hamas versuchen wird, ihr Vorankommen zu behindern, indem sie Tunnel sprenge, während die Bodentruppen über sie vorrücken. Die Hamas plane zudem, durch geheime Tunnelausgänge hinter die israelischen Linien zu gelangen und von hinten anzugreifen. Ein strategisches Dilemma sei zudem, dass die Terroristen sich unter der Erde besonders effektiv mit Geiseln verschanzen könnten.

Neben Infanterieeinheiten wird Israels Eingreiftruppe auch Panzer und Pioniere umfassen, fügten die Offiziere laut der Zeitung hinzu. Die Bodentruppen bekämen Deckung von Kampfflugzeugen, Kampfhubschraubern, Drohnen und Artillerie vom Land wie auch vom Meer aus, hieß es. Israelische Beamte warnen davor, dass die Hamas israelische Geiseln töten und Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzen könnte. Zudem hätten sie das Gebiet mit Sprengfallen übersät, berichtete die "New York Times" weiter.

Armee will Evakuierung im Gazastreifen abwarten

Die israelische Armee will mit der Bodenoffensive in Gaza erst beginnen, wenn die Zivilbevölkerung den Gazastreifen verlassen hat, sagte ein Sprecher dem amerikanischen Sender CNN. "Das Wichtigste, worauf wir uns konzentrieren müssen, ist, dass wir erst dann mit bedeutenden militärischen Operationen beginnen werden, wenn wir sehen, dass die Zivilisten das Gebiet verlassen haben", sagte Jonathan Conricus CNN.

"Es ist wirklich wichtig, dass die Menschen in Gaza wissen, dass wir sehr, sehr großzügig mit der Zeit umgegangen sind. Wir haben ausreichend gewarnt, mehr als 25 Stunden." Es sei jetzt an der Zeit, den Gazastreifen zu verlassen, so Conricus.

Ein Sprecher der Armee appellierte am Morgen erneut an die Zivilbevölkerung, in den Süden des Gazastreifens zu fliehen. In einem Beitrag auf X, ehemals Twitter, teilte er eine Karte, die einen sicheren Fluchtkorridor anbieten soll. "Ich teile Ihnen mit, dass die israelische Armee zwischen 10 und 13 Uhr davon absehen wird, die vorgesehene Achse anzugreifen", schreibt der Armeesprecher Avichay Adraee." Nutzen Sie zu Ihrer Sicherheit die kurze Zeitspanne, um vom nördlichen Gazastreifen und Gaza-Stadt nach Süden nach Khan Yunis zu ziehen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • edition.cnn.com: "Israel-Hamas war rages as Palestinian death toll rises in Gaza" (Englisch)
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