Nach mysteriösem Flugzeugabsturz Russland: Tod von Wagner-Chef Prigoschin bestätigt
Der Tod des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin gilt nun als offiziell von Russland bestätigt. Die Behörden haben nach eigenen Angaben einen DNA-Test genutzt.
Das russische Ermittlungskomitee meldet, dass der Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mithilfe eines DNA-Tests bestätigt worden ist. Das berichtet die russische Agentur Interfax. Das Komitee gab bekannt, dass die Identitäten aller zehn Todesopfer mit der Passagierliste übereinstimmen.
Damit bestätigt Russland offiziell, dass Prigoschin und der militärische Anführer der Söldnertruppe, Dmitri Utkin, (hier lesen Sie mehr zu ihm) bei dem Absturz am vergangenen Mittwoch ums Leben kamen. Bereits zuvor wurde von russischen Kanälen berichtet, dass Prigoschin anhand eines fehlenden Fingerglieds identifiziert worden ist. Zudem hatte der russische Präsident Wladimir Putin der Familie Prigoschins kondoliert.
Verschiedene Theorien zum Absturz
Nach dem Absturz der Maschine beruhte die Nachricht vom Tod Prigoschins vor allem darauf, dass sein Name auf dieser Liste der Fluggesellschaft stand. Auch der Ex-Geheimdienstoffizier Utkin und andere Führungsfiguren von Wagner kamen ums Leben.
Das Flugzeug war auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg, als es abstürzte. Warum der Flieger abstürzte, soll laut Putin umfassend aufgeklärt werden. Es kursieren bereits verschiedene Theorien, unter anderem, dass der Privatjet abgeschossen wurde. Mehr dazu lesen Sie hier.
Gezielter Abschuss scheint wahrscheinlich
Der Kreml gründete eine Expertenkommission und schickte Experten zum Absturzort. Es drängt sich jedoch auch der Verdacht auf, dass der Kremlführer selbst den Tod Prigoschins in Auftrag gegeben haben könnte. Weite Teile der russischen Öffentlichkeit wie auch westliche Regierungen davon aus, dass der Privatjet gezielt zum Absturz gebracht wurde.
Am 23. Juni, exakt zwei Monate vor dem Flugzeugabsturz, hatte der Wagner-Chef mit seinen Söldnern einen Aufstand gegen die Führung im Kreml angezettelt. Die Truppe zog damals in Richtung der Hauptstadt Moskau. Dieser "Marsch auf Moskau" wurde aber plötzlich von Prigoschin abgebrochen, nachdem der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko einen Deal ausgehandelt haben soll. Putin nannte ihn damals einen Verräter.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa un AFP
- interfax.ru: "СКР подтвердил личности погибших в катастрофе самолета под Тверью" (russisch)