"Man kann sich seine Nachbarn nicht aussuchen" Lukaschenko will mit Polen reden
Der belarussische Autokrat Alexander Lukaschenko will mit Polen reden. Damit reagiert er auf die Stationierung von 10.000 polnischen Soldaten an der Grenze.
Inmitten wachsender Spannungen zwischen Polen und Belarus hat der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko angekündigt, Kontakt mit Warschau aufnehmen zu wollen. "Wir müssen mit den Polen reden. Ich habe den Ministerpräsidenten angewiesen, sie zu kontaktieren", erklärte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge am Freitag. Beide Länder seien Nachbarn und "man kann sich seine Nachbarn nicht aussuchen", fügte er hinzu.
Die Beziehungen zwischen Minsk und Warschau befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Am Donnerstag hatte die polnische Regierung angekündigt, zur "Abschreckung" tausende zusätzliche Soldaten – insgesamt 10.000 – an die östliche Grenze zu Belarus zu entsenden. Der belarussische Machthaber sagte, dadurch wolle Polen "die Situation eskalieren". Die Regierung in Warschau wolle vor der anstehenden Parlamentswahl im Oktober zeigen, dass das Land ausreichend bewaffnet sei.
Das Nato-Mitglied Polen hat bereits mehrfach vor einer Bedrohung durch belarussische "Provokationen" und vor Gefahren durch die dort inzwischen ansässigen Söldner der russischen Wagner-Gruppe gewarnt. Auch beschuldigt Warschau Belarus und Russland, wieder zunehmend Grenzübertritte von Migranten in die Europäische Union zu organisieren, um die Region zu destabilisieren.
- Nachrichtenagentur afp