"Küssen Sie ihn auf den Kopf" Prigoschin schickt Botschaft an Selenskyj und Biden
Prigoschin verkündet die angebliche Einnahme von Bachmut. Und wie so oft sendet er seine Mitteilung per Video. Auch für US-Präsident Biden hat er eine Botschaft.
Für seine Videobotschaften ist der Chef der Söldertruppe Wagner bereits berüchtigt. Nun veröffentlichte er eine weitere anlässlich der angeblichen Einnahme der ostukrainischen Stadt Bachmut – und sendete damit auch eine Botschaft an US-Präsident Joe Biden.
In Uniform und mit russischer Flagge in der Hand hatte Prigoschin am Samstag verkündet, Bachmut stehe nun vollständig unter russischer Kontrolle. Mehr dazu lesen Sie hier. In Richtung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte Prigoschin, Kiews Truppen hätten "tapfer und gut" gekämpft.
Auch an US-Präsident Joe Biden, der sich am Samstag mit Selenskyj beim G7-Gipfel traf, hatte Prigoschin eine Botschaft: Selenskyj solle US-Präsident Joe Biden Grüße ausrichten von der Wagner-Armee, der besten der Welt. "Wenn Sie Biden heute sehen, küssen Sie ihn auf den Kopf und grüßen Sie ihn", sagte er.
Brief an die USA
Es ist nicht die erste Botschaft, die Prigoschin direkt an die US-Regierung richtet. Im Januar bereits hatte er einen Brief an den Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, geschrieben. Kirby hatte zuvor verkündet, die USA würden die Wagner-Gruppe in die Liste internationaler krimineller Organisationen aufnehmen und neue Sanktionen erlassen. Wagner sei eine kriminelle Organisation, die für Gräueltaten und Menschenrechtsverstöße in der Ukraine und weltweit verantwortlich sei, sagte Kirby.
Prigoschin beschwerte sich damals über die Einstufung und schrieb: "Sehr geehrter Herr Kirby, können Sie bitte erläutern, welche Verbrechen die Wagner-Gruppe begangen haben soll?" Mehr zu den Verbrechen der Wagner-Gruppe lesen Sie hier.
Prigoschin wiederholt Kritik an Shoigu und Gerassimow
Für Kremlchef Wladimir Putin hatte Prigoschin nur freundliche Worte übrig. Er bedankte sich, dass dieser den Wagner-Kämpfern Gelegenheit gegeben habe, für Russland zu kämpfen. Das sei eine "große Ehre" gewesen, betonte Prigoschin, der als enger Vertrauter Putins gilt. Die Wagner-Truppe habe der "zerzausten russischen Armee geholfen, wieder zu sich zu finden".
Er kritisierte einmal mehr die russische Militärführung: "Wir haben nicht nur mit den Streitkräften der Ukraine gekämpft, sondern auch mit der russischen Bürokratie, die uns Knüppel zwischen die Beine geworfen hat", sagte Prigoschin in einem Video. Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow hätten den "Krieg zu ihrem persönlichen Vergnügen" gemacht. Ihre Launen und die Militärbürokratie hätten dazu geführt, "dass fünfmal so viele Soldaten gestorben sind wie hätten sterben müssen".
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa