Nach Abzug der Franzosen Bundeswehr entdeckt offenbar russische Einsatzkräfte in Mali
Die französischen Blauhelmsoldaten sind aus ihrem Lager in Mali abgereist. Jetzt haben deutsche und britische Soldaten der UN-Mission russische Kräfte beobachtet.
Deutsche und britische Soldaten der UN-Mission Minusma haben einen Tag nach dem französischen Abzug aus dem Lager in Gao das Eintreffen von offenkundig russischen Einsatzkräften auf dem Flughafen der malischen Stadt beobachtet.
Zudem seien zwei Flugzeuge zur sogenannten Luftnahunterstützung – eine EMB 314 Super Tucano und eine L39 Albatros – ausgemacht worden, schrieb das Einsatzführungskommando am Dienstag an den Verteidigungsausschuss des Bundestages. Das Schreiben lag dem "Spiegel" und der Deutschen Presse-Agentur vor.
Uniformen gehören nicht malischen Streitkräften
Es seien 20 bis 30 Personen in militärischen Uniformen, die nicht den malischen Streitkräften zuzuordnen waren, beim Entladen von Ausrüstung aus einer Transportmaschine beobachtet worden, hieß es. Dabei handele es sich "nahezu sicher" um Angehörige russischer Sicherheitskräfte. Es werde davon ausgegangen, dass der Betrieb der L39 nicht durch malisches Personal möglich sei und durch russische Kräfte erfolgen müsse.
Frankreich hatte am Montag die letzten Soldaten seines Anti-Terror-Einsatzes "Barkhane" aus Mali abgezogen und damit auch das Lager in Gao verlassen. Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird das Land von einer militärischen Übergangsregierung geführt, die von westlichen Staaten wegen enger Beziehungen zu Russland kritisiert wird.
- Nachrichtenagentur dpa