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Mehr Flüchtlinge auf Frachtzügen: Österreich schickt Soldaten an Grenze zu Italien


Mehr Flüchtlinge auf Frachtzügen
Österreich schickt Soldaten an Grenze zu Italien

ap, dpa, dru

16.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Soldaten des österreichischen Bundesheeres.Vergrößern des Bildes
Soldaten des österreichischen Bundesheeres. (Quelle: dpa-bilder)

Österreichische Sicherheitsbeamte haben die Entsendung von 70 Soldaten an die Grenze mit Italien angekündigt. Sie sollen den Angaben zufolge der Polizei helfen, Migranten an der illegalen Einreise über die österreichische Südwestflanke zu hindern.

"Wir müssen auf die neuen Entwicklungen der Schlepperei in und durch unser Land reagieren", erklärte Tirols Landeshauptmann Günther Platter. Der ranghohe Polizeibeamte Helmut Tomac und Herbert Bauer vom österreichischen Bundesheer teilten mit, der Schritt sei eine Reaktion auf zunehmende Fälle von Migranten, die versuchten, mit Hilfe von Frachtzügen über die Grenze zu kommen.

Derzeit würden rund 700 bis 1000 Migranten pro Monat in Tirol aufgegriffen. "Es gilt, nicht nur illegaler Migration vorzubeugen, sondern vor allem Menschenleben zu retten", sagte Tomac. Im Juni war ein junger Flüchtling auf dem Weg von Italien nach Deutschland nahe Rosenheim von einem Güterzug gefallen und gestorben.

Österreichische Grenzkontrollen sind in Rom ein heikles Thema. Der Brenner-Pass zwischen Italien und Österreich ist eine der Hauptrouten, die Italien mit Nordeuropa verbinden und wird vor allem während der Sommerferiensaison stark genutzt. Österreichische Beamte haben gesagt, sie seien bereit, gepanzerte Fahrzeuge dorthin zu schicken, um Migranten an einer Einreise nach Österreich zu hindern. Tomac sagte am Mittwoch, derartige Schritte würden nicht geplant.

Weniger Migranten erreichen Italien

Nach Angaben der Regierung in Rom kamen zuletzt weniger Migranten aus Libyen an als im Vorjahr. Bisher seien in diesem Jahr 97.293 Menschen registriert worden, teilte das Innenministerium mit. Das seien 4,2 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2016. "Wir sind immer noch im Tunnel, und es ist ein langer Tunnel, aber ich sehe Licht an seinem Ende", sagte Innenminister Marco Minniti. Er rechne auch im August mit einem Rückgang der Zahlen.

Minniti führte dies auf die Doppelstrategie seiner Regierung zurück, die Küstenwache im Kampf gegen Schleuserbanden stärker zu unterstützen und zugleich strikter gegen Hilfsorganisationen vorzugehen. Dies trage erste Früchte. Die Regierung in Rom wirft den Organisationen vor, indirekt Schleppern zu helfen, indem sie Menschen aus dem Mittelmeer retten und nach Italien bringen.

Spanien fängt mehr Flüchtlinge ab

In Spanien sind derweil fast 600 Flüchtlingen in der Straße von Gibraltar aufgegriffen worden. Die Küstenwache entdeckte nach eigenen Angaben seit dem frühen Morgen in 15 Booten 599 Flüchtlinge, unter ihnen mindestens 35 Jugendliche und ein Baby. Die Migranten wurden einer Sprecherin zufolge in die andalusische Stadt Tarifa gebracht.

Die Sprecherin sagte, in diesem Sommer kämen im Vergleich zum vergangenen Jahr bedeutend mehr Flüchtlinge an Spaniens Küste an. Zwischen Januar und Juli seien es 7642 gewesen, im Vorjahr 2763. Griechenland, das auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 für Hunderttausende Flüchtlinge das Tor nach Europa war, erreichten in diesem Jahr bislang knapp 12.000 Schutzsuchende.

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