Neue Verbalattacke Orbán wirft EU "Muslimisierung" Europas vor
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán wettert mit drastischen Worten gegen die Europäische Union. Diese sei ein "Großinquisitors" und wolle die Mitgliedsstaaten "muslimisieren".
Orbán warf der EU und dem ungarisch-amerikanischen Milliardär George Soros vor, ein "neues, vermischtes, muslimisiertes Europa" anzustreben. Die von seinem Land errichteten Grenzzäune würden diese Bemühungen nach einer höheren Einwanderung von Muslimen nach Europa verhindern, sagte Orbán während eines Besuchs auf einem Kulturfestival in Rumänien.
Orbán strebt bei den nächsten ungarischen Wahlen im April 2018 eine vierte Amtszeit an. Im Wahlkampf müsse er zunächst externen Kräften entgegentreten, sagte er. "Wir müssen uns gegen das Soros-Mafianetzwerk und die Brüsseler Bürokraten behaupten. Und während der nächsten neun Monate werden wir gegen die Medien kämpfen müssen, die sie betreiben", so Orbán.
Soros befindet sich seit längerem im Visier der Orbán-Regierung. Mit jüngsten Gesetzesinitiativen versucht der Ministerpräsident, die in Budapest ansässige Central European University zu schließen, die Soros im Jahr 1991 gegründet hatte.
Orbán bezeichnet EU als "Großinquisitor"
In der vom ungarischen Staatsfernsehen übertragenen Rede wiederholte Orbán seine Behauptungen, die EU-Führung greife in das Rechtswesen der Mitgliedsstaaten ein und versuche, den Ländern ihre Politik aufzuzwingen. Die meisten Europäer seien gegen die höhere Einwanderung, die sich die Europäische Union erhoffe, sagte Orbán.