Große Umfrage EU-Bürger fordern harte Linie beim Brexit

In einer großen Umfrage in neun EU-Ländern hat sich ein Großteil der Befragten für einen harten Kurs der Europäischen Union in den Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien ausgesprochen.
Acht von zehn Befragten sprechen sich dafür aus, die künftigen Interessen der Europäischen Union an allererste Stelle zu setzen - statt besonderer Wirtschaftsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich.
Die Umfrage unter jeweils etwa 1000 Bürgern in Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Spanien und Schweden hatte die Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europaparlament in Auftrag gegeben.
Befragte sprechen sich für Schutz der EU-Wirtschaft aus
So wollen 92 Prozent aller Befragten Vorrang für den Schutz der Wirtschaft der 27 bleibenden EU-Staaten. 88 Prozent stützen die Forderung der EU, dass Großbritannien alle finanziellen Verpflichtungen begleiche, 86 Prozent erklären die Rechte der EU-Bürger in Großbritannien zur Priorität.
Auch für die künftige Ausrichtung der EU nach dem Ausscheiden Großbritanniens 2019 nennen die Befragten vor allem wirtschaftliche Ziele: 94 Prozent halten Wachstum und Jobs für besonders wichtig, 89 Prozent den Schutz gegen unfairen Wettbewerb. 92 Prozent plädieren für mehr gemeinsamen Anti-Terror-Kampf.
Etwas schwächer ist dagegen mit 85 Prozent der Rückhalt für eine engere Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen. In Deutschland finden das 78 Prozent der Befragten besonders wichtig.