Letzte Rede im EU-Parlament Martin Schulz gibt sich selbstkritisch
Mit einer kurzen Ansprache hat sich EU-Parlamentspräsident Martin Schulz im Plenum von den Abgeordneten verabschiedet. "Ich war ganz sicher kein bequemer und auch kein einfacher Präsident", sagte der SPD-Politiker selbstkritisch. Im Januar wird er sein Amt in Straßburg nach fünf Jahren abgegeben.
In den vergangenen Jahren sei es dem Parlament gelungen, die transnationale Demokratie zu stärken, sagte Schulz in Straßburg. Das Europaparlament sei heute "sichtbarer, hörbarer und einflussreicher denn je". Dieses Ziel habe er sich bei seiner Wahl vor fünf Jahren gestellt. "Und gemeinsam haben wir das geschafft", sagte Schulz unter tosendem Applaus der Abgeordneten.
Diese Errungenschaft sei nun aber in Gefahr. "Überall auf diesem Kontinent machen sich die Spalter und die Ultranationalisten wieder breit", sagte er. "Mit aller Kraft werde ich mich jedenfalls auch künftig gegen diesen Hass stellen, egal von welcher Stelle aus."
Nachfolger-Wahl am 17. Januar
Schulz hatte Ende November angekündigt, in die Bundespolitik zu wechseln. Wer am 17. Januar in Straßburg zu seinem Nachfolger gewählt wird, ist noch unklar.
Derzeit bringen die Fraktionen ihre Kandidaten in Stellung. Keine Partei kann ohne die Unterstützung anderer Parteien ihren Kandidaten sicher durchsetzen. Am Montag vor der Wahl soll Schulz ein letztes Mal die Plenarwoche in Straßburg eröffnen.