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Flüchtlingskrise: In Griechenland kommen ungewöhnlich viele Flüchtlinge an


Bleibt Balkanroute dauerhaft dicht?
Ungewöhnlich viele Flüchtlinge kommen in Griechenland an

Von dpa, ap
Aktualisiert am 19.08.2016Lesedauer: 3 Min.
Wieder deutlich mehr Flüchtlinge machen sich auf den Weg nach Europa (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Wieder deutlich mehr Flüchtlinge machen sich auf den Weg nach Europa (Symbolbild). (Quelle: dpa-bilder)
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In Griechenland sind die Flüchtlingszahlen nach mehreren Monaten des Rückgangs wieder stark gestiegen. Zuletzt ist der Zustrom von Flüchtlingen und anderen Migranten, die mit Booten von der Türkei auf Inseln in der Ostägäis übersetzen, nochmal deutlich gewachsen. Österreich kündigte unterdessen an, die Balkanroute dauerhaft geschlossen halten zu wollen.

Der Stab für die Flüchtlingskrise in Athen teilte mit, zwischen Donnerstag- und Freitagmorgen seien allein 261 Menschen angekommen. "Wir gehen davon aus, dass die erhöhten Ankünfte mit dem sehr guten Wetter zusammenhängen, das zurzeit hier herrscht", sagte ein Offizier der Küstenwache.

In den ersten 18 Augusttagen kamen im Durchschnitt täglich etwa 94 Menschen an. Die Aufnahmelager auf den Inseln sind überfüllt. Insgesamt harren dort derzeit rund 11.000 Menschen aus; es gibt aber nur 7450 Plätze.

Migranten vor Peloponnes aufgenommen

Auf der unbewohnten griechischen Insel Sapientza wurden rund 70 Migranten entdeckt. Diese liegt südlich der Halbinsel Peloponnes. Die Menschen seien offensichtlich auf dem Weg nach Italien gewesen, sagte ein Offizier der Küstenwache. Ihr Boot habe offenbar einen Maschinenschaden gehabt. Deshalb seien sie zur nächstgelegenen Insel gefahren und dort auf Grund gelaufen.

Woher die Migranten kamen und welcher Nationalität sie angehören, ist noch nicht klar. Sie seien aufgenommen und zum Festland gebracht worden, wo sie registriert werden sollen, teilte die Küstenwache mit.

Die kleine Insel Sapientza liegt Hunderte Kilometer von den Orten entfernt, die die Flüchtlinge für gewöhnlich ansteuern, wenn sie versuchen, in die Europäische Union zu gelangen. Die meisten kommen auf den griechischen Inseln in der Ägäis wenige Kilometer von der türkischen Küste entfernt an.

Nachdem die Balkanroute im März dauerhaft geschlossen wurde, versuchen Schleuser, die Menschen über die viel gefährlichere Route im Mittelmeer nach Europa zu bringen.

Rumänien: Strengere Überwachung an Grenze zu Serbien

Auch Rumänien gehört bislang nicht zur Hauptroute von Flüchtlingen aus den nahöstlichen Konfliktgebieten Richtung Westeuropa. Nach Versuchen mehrerer Flüchtlingsgruppen, vom Nachbarland Serbien aus illegal in das Land einzureisen, hat Rumänien aber nun die Überwachung an der Grenze zu Serbien verstärkt.

Der Grenzschutz soll personell erweitert und mit Spürhunden, Wärmebildkameras und einem Hubschrauber ausgerüstet werden, teilte das Innenministerium in Bukarest mit.

Österreich will Balkanroute dauerhaft geschlossen halten

Unterdessen kündigte der österreichische Außenminister Sebastian Kurz eine dauerhafte Kontrolle der Grenze entlang der Balkanroute an. "Die Balkan-Route muss geschlossen bleiben", sagte Kurz der "Rheinischen Post".

Es könne nicht Ziel sein, dass ein Flüchtling aus einem EU-Land wie Griechenland in ein Nicht-EU-Land wie Mazedonien flieht. "Die illegale Zuwanderung kann nur so gestoppt werden, so lange unsere Außengrenzen nicht geschützt sind", sagte Kurz.

Die Entscheidungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel im September 2015 bezeichnete Kurz im Rückblick als falsch. "Diese Politik hat sich in Summe als falsch herausgestellt", sagte er. Aber die Bundeskanzlerin habe danach "eine Politik der Begrenzung und der Abschottung" umgesetzt.

"Das Tor nach Europa war offen. Jetzt haben wir eine Trendwende. Die Grenzen sind dicht, und die Preise der Schlepper dadurch rasant gestiegen. Illegale Migration wird unattraktiver."

Der Minister fordert eine Nachfolgeregelung für das Dublin-Abkommen. "Die EU muss das Grundprinzip von Staaten übernehmen, die den Zustrom von Flüchtlingen wirksam gestoppt haben, also etwa Spanien oder Australien. Das heißt, wer sich illegal auf den Weg macht, kommt nicht durch."

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