Hunderte Flüchtlinge kentern Italienische Marine veröffentlicht dramatische Bilder
Täglich riskieren Menschen bei der Flucht übers Mittelmeer ihr Leben. Die zahllosen Meldungen über ertrinkende Flüchtlinge erreichen meist abgestumpfte Leser. Dramatische Bilder vom jüngsten Einsatz der italienischen Marine am Mittwoch könnten aber aufrütteln.
Mehr als 500 Flüchtlinge sind auf einem viel zu kleinen Boot zu sehen. Es neigt sich gefährlich zur Seite - droht zu kippen - Menschen springen ins Wasser. Dann kentert das Schiff.
Mindestens fünf Flüchtlinge sterben, mehr als 500 werden gerettet bei diesem Einsatz vor der libyschen Küste, meldet die Marine.
Massenflucht befürchtet
Nachdem die Balkanroute dicht gemacht wurde, sind die Zahlen der Bootsflüchtlinge wieder gestiegen. Die private Flüchtlingshilfe-Organisation "Sea Watch" warnt vor einer Massenflucht über das Mittelmeer. "Nach offiziellen Schätzungen befinden sich momentan hunderttausende Menschen in nordafrikanischen Ländern, vorwiegend Libyen, und warten auf die Überfahrt nach Europa", sagte der Initiator Harald Höppner.
Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) sind in den ersten fünf Monaten mehr als 190.000 Menschen über das Mittelmeer geflohen. Davon knapp 156.000 nach Griechenland und 34.000 nach Italien. 1375 Menschen gelten als vermisst oder tot. Im vergangenen Jahr waren es rund 3700 Menschen, die im Mittelmeer ihr Leben verloren.