Balkanroute zwischenzeitlich versperrt Mazedonien öffnet Grenze zu Griechenland wieder
Mazedonien hat seine Grenze zu Griechenland am Mittwoch für Flüchtlinge zwischenzeitlich geschlossen und damit die sogenannte Balkanroute versperrt. Nach mehreren Stunden durften Migranten wieder passieren.
Es gebe weiter nördlich nahe der mazedonisch-serbischen Grenze einen "Stau", hatten die mazedonischen Behörden der griechischen Polizei als Grund für die Schließung genannt.
Auf der griechischen Seite des Eisenbahnübergangs von Idomeni befanden sich nach Augenzeugenberichten rund 1000 Menschen. Diese verbrachten die Nacht in Zelten und provisorischen Unterkünften. Gut 800 Flüchtlinge mussten demnach die Nacht in Bussen und in einer Tankstelle rund 20 Kilometer südlich ausharren. "Jetzt gehen sie wieder in kleineren Gruppen rüber", sagte ein griechischer Grenzpolizist.
Schrittweise Verschärfung
Bereits im November hatte Mazedonien die Praxis beendet, alle aus Griechenland kommenden Flüchtlinge passieren zu lassen. Ab dann wurde nur noch Ankömmlingen die Weiterreise gestattet, die wegen ihrer Herkunft aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan als aussichtsreiche Asylbewerber eingestuft wurden.
Allen anderen wurde gesagt, sie müssten als Wirtschaftsflüchtlinge in Griechenland bleiben, dort Asyl beantragen, freiwillig in ihre Heimat zurückkehren oder dorthin abgeschoben werden. Später erklärte Mazedonien dann, es dürften nur noch Flüchtlinge weiterreisen, die als Ziel Österreich oder Deutschland angeben.
Ineffektive Kontrollen in Griechenland
Die zwischenzeitliche Grenzschließung kam zu einem sensiblen Zeitpunkt. Gerade erst rügte die EU-Kommission Griechenland für mangelhafte Kontrollen und Erfassung von Flüchtlingen. Selbst ein Ausschluss Griechenlands aus dem Schengen-Raum steht inzwischen im Raum.