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"Grexit": Griechenland warnt vor Domino-Effekt für Eurogruppe


"Irgendwann explodiert auch Deutschland"
Griechenland warnt vor Domino-Effekt durch "Grexit"

Von reuters
Aktualisiert am 14.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Griechenlands Schuldenkrise könnte das Aussscheiden aus dem Euro zur Folge haben.Vergrößern des Bildes
Griechenlands Schuldenkrise könnte das Aussscheiden aus dem Euro zur Folge haben. (Quelle: Reuters-bilder)

Nach Ansicht der griechischen Regierung würde ein mögliches Ausscheiden des Landes aus dem Euro auch die anderen Staaten der Währungsunion in den Abgrund ziehen. Deswegen müsse man den "Grexit" unbedingt verhindern.

Verteidigungsminister Panos Kammenos sprach in der "Bild" von einem Domino-Effekt. "Wenn Griechenland explodiert, dann als nächstes Spanien, Italien. Und irgendwann Deutschland." Für Kammenos steht deshalb fest: "Wir müssen einen Weg innerhalb des Euro finden."

Aber dieser Weg dürfe nicht sein, dass die Griechen immer weiter zahlen müssten. Von den sogenannten Hilfspaketen sei ja auch bisher nichts bei den Menschen angekommen, sondern ausschließlich bei den Banken. Die Leute hätten keine Arbeit mehr, aber die Preise stiegen weiter.

Italien bleibt gelassen

EU-Währungskommissar Pierre Moscovici schlägt in dieselbe Kerbe. In Europa seien sich im Grunde doch wohl alle einig, "dass ein Grexit eine Katastrophe wäre - für die griechische Volkswirtschaft, aber auch für die gesamte Euro-Zone", sagte er dem "Spiegel". "Wenn ein Land diese Union verlässt, werden die Märkte umgehend die Frage stellen, welches Land als Nächstes dran ist, und das könnte der Anfang vom Ende sein."

Das von Kammenos explizit genannte Italien bleibt jedoch gelassen. Die Regierung in Rom sieht im Falle eines Euro-Abschieds von Griechenland keine Gefahr für die Stabilität im eigenen Land. "Die Risiken für Italien würden bei einem 'Grexit' nicht steigen", sagte Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan am Rande einer Konferenz im norditalienischen Cernobbio. Ein Euro-Austritt Griechenlands wäre allerdings "sehr negativ". Er gehe aber davon aus, dass eine Lösung gefunden werde.

"Brauchen kein drittes Hilfspaket"

Kammenos forderte unterdessen erneut den Schuldenschnitt. "Wir brauchen kein drittes Hilfspaket, denn wir können nicht ständig alte Schulden mit neuen Schulden ausgleichen, das hilft uns einfach nicht. Was wir brauchen ist endlich ein Schuldenschnitt wie Deutschland ihn 1953 bei der Schuldenkonferenz in London auch bekommen hat", sagte der Minister.

"Wir haben viel Geld durch die EU-Sanktionen gegen Russland verloren. Fast 70 Prozent unserer landwirtschaftlichen Exporte gehen dorthin. Auch der Tourismus ist extrem wichtig, 25 Prozent unserer Touristen kommen aus Russland. Wir brauchen deshalb eine Entschädigung der EU für das Geld, das wir dort verlieren", sagte er. Ansonsten könnte Athen sich nicht an Sanktionen gegen Russland beteiligen, die der Wirtschaft des Landes schadeten.

"Dann gelten keine Absprachen mehr"

Kammenos bekräftigte der Zeitung zufolge seine Drohung, Flüchtlinge nach Deutschland weiterzuschicken, sollte sein Land "aus der Euro-Zone gedrängt" werden. "Dann gelten keine Absprachen mehr, keine Abkommen, nichts. Wir sind dann nicht mehr verpflichtet, als Ankunftsland die Flüchtlinge auch aufzunehmen", sagte er. Dagegen hatte das Bundesinnenministerium am Freitag erklärt, die griechische Migrationsministerin Anastasia Christodoulopoulou habe deutlich gemacht, dass es keine derartigen Pläne gebe.

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