Europäische Union "Die Dämonen sind nicht weg, sie schlafen nur"
Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker hat in einem Interview mit dem "Spiegel" davor gewarnt, dass sich die Konflikte in Europa gefährlich zuspitzen könnten. "Wer glaubt, dass sich die ewige Frage von Krieg und Frieden in Europa nie mehr stellt, könnte sich gewaltig irren. Die Dämonen sind nicht weg, sie schlafen nur", sagte Juncker.
Im Zusammenhang mit der Debatte um die Währungsunion sagte der frühere Euro-Gruppenchef, er sehe auffällige Parallelen zum Jahr 1913, als viele dachten, es werde in Europa nie mehr Krieg geben.
Im Sommer 1914 hatte in Europa der Erste Weltkrieg begonnen. Bis zu seinem Ende 1918 kamen zwischen 17 und 20 Millionen Menschen ums Leben.
"Mich frappiert die Erkenntnis, wie sehr die europäischen Verhältnisse im Jahr 2013 denen von vor 100 Jahren ähneln." Erste Anzeichen sieht Juncker in den Wahlkämpfen in Griechenland und Italien. "Plötzlich kamen Ressentiments hoch, von denen man dachte, sie seien definitiv abgelegt."
"Fühle mich der Kanzlerin verbunden"
Juncker kündigte außerdem an, er werde im Bundestagswahlkampf dafür werben, dass Angela Merkel Kanzlerin bleibt. "Man hat mich bereits gebeten, und ich habe bereits zugesagt", verriet Juncker in dem Interview.