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Porsche 959: Das Auto, das dem Sportwagenbauer die Zukunft rettete


Fortschritt durch Wahnsinn
Das Auto, das Porsche rettete

Von t-online, mab

03.05.2025Lesedauer: 2 Min.
Schneller als die Konkurrenz: 339 km/h Spitze waren eine Kampfansage an Ferrari und Lamborghini.Vergrößern des Bildes
Schneller als die Konkurrenz: 339 km/h Spitze waren eine Kampfansage an Ferrari und Lamborghini.
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1985 zeigte Porsche der Welt, was möglich ist. Der 959 fuhr schneller als Ferrari, war schlauer als Kasparow – und sicherte der Marke das Überleben. Ein Auto, das seiner Zeit voraus war. Nun wird der Technologieträger 40.

1985 – das Jahr der Sieger. Boris Becker triumphiert in Wimbledon. Steffi Graf stürmt an die Spitze. Walter Röhrl gewinnt die Rallye-Weltmeisterschaft. Und Porsche stellt auf der IAA ein Auto vor, das alles verändert: den 959.

Ein Raumschiff auf Breitreifen

450 PS aus einem Biturbo-Boxermotor. Allradantrieb mit elektronischer Steuerung. Luft- und Wasserkühlung, variable Fahrhöhe, Reifendruckkontrolle. Von null auf Tempo 100 beschleunigt der 959 in 3,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit: 339 km/h. Niemand war 1985 schneller.

Bleifuß-Legende Walter Röhrl (78) beschreibt das Fahren im 959, wie nur er es kann: "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hinabfließen."

Geboren für die Rallye, gebaut für die Straße

Und dabei wollte Porsche nicht prahlen. Sondern gewinnen. Der 959 sollte die Rallye-Weltmeisterschaft dominieren. Dafür bauten sie ihn nach den Regeln der Rennkategorie Gruppe B: leicht, stark, radikal. Der Plan ging auf – bis die FIA nach einer Reihe tödlicher Unfälle das Reglement kippte. Das war das Aus für den 959 im Motorsport. Und die Geburtsstunde eines Mythos.

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Walter Röhrl: "Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Auto braucht Liebe!" (Quelle: IMAGO/Fotostand / Wassmuth)

Bleifuß mit Köpfchen

Zweifacher Rallye-Weltmeister, vierfacher Monte-Carlo-Sieger, Perfektionist am Lenkrad: Walter Röhrl war nie der Lauteste im Fahrerlager – aber meistens der Schnellste. Er gewann auf Schnee, Schotter, Asphalt. Nach seiner Karriere testete er für Porsche – und prägte Techniklegenden wie den 959 entscheidend mit.

1986 ging der 959 trotzdem an den Start – bei der Wüsten-Rallye Dakar. Und gewann. 1987 kam schließlich die Straßenversion auf den Markt. Sie setzte erneut Maßstäbe: technisch ein Meisterwerk, preislich ein Statement. 420.000 D-Mark kostete der Wagen – und war trotzdem schon vor Produktionsbeginn ausverkauft. Nur 292 Exemplare wurden gebaut.

Prominenz, Prestige und Technik pur

Zu den Käufern zählten Star-Dirigenten und Pianisten, auch der österreichische Musiker Falco ("Jeanny") erhielt einen. Und viele, die ihn nicht bekamen, zahlten Mondpreise auf dem Gebrauchtmarkt. Warum? Weil der 959 nicht einfach schnell war. Er war schneller, sicherer, besser als jeder Rivale.

Und er kam zur rechten Zeit: in eine Ära, in der Supersportwagen wie der Ferrari F40 plötzlich nicht nur fahrbar, sondern sammelbar wurden. Mit dem Tod von Enzo Ferrari und dem Aufstieg teurer Sammlerautos zu Anlageobjekten wurde der 959 trotz seines hohen Preises noch begehrter. Ein Technologieträger, der Porsche rettete – wirtschaftlich und technisch.

Der 959 lebt weiter

Als Peter W. Schutz im Jahr 1981 Porsche übernahm, stand das Unternehmen am Abgrund. Der 959 war das Aufbruchsignal – ein Wagen wie ein Versprechen: Wir glauben an die Zukunft.

Er wurde zum Vorbild, technisch wie ideell. Ohne ihn gäbe es keinen Carrera GT, keinen 918 Spyder, keinen Taycan – und vielleicht überhaupt keinen Porsche mehr.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SP-X
  • Eigene Recherche
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