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Sexologen behaupten: "Der vaginale Orgasmus existiert nicht"


Sexologen behaupten:
"Der vaginale Orgasmus existiert nicht"

Viele Frauen haben Probleme, beim Sex einen Höhepunkt zu erreichen. Einige täuschen diesen sogar regelmäßig vor, um den Partner nicht zu enttäuschen. Doch warum sind Orgasmusprobleme so weit verbreitet? Der italienische Sexualwissenschaftler Dr. Vincenzo Puppo aus Bologna glaubt, die Antwort darauf gefunden zu haben.

09.10.2014|Lesedauer: 2 Min.
ag
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Im Fachmagazin "Clinical Anatomy" veröffentlichte er zusammen mit seiner Frau Giulia eine Studie, deren Fazit lautet: Es gibt keine anatomische Struktur in einer Vagina, die zu einem sexuellen Höhepunkt führen könnte. Begriffe wie "vaginaler Orgasmus" und "G-Punkt" seien nichts als Fantasiegebilde.

Orgasmus: Mehr als 80 Prozent der Damen inszenieren regelmäßig ihren eigenen Höhepunkt.Vergrößern des Bildes
Von wegen nur für den Mann: Frauen täuschen ihren Höhepunkt auch aus eigennützigen Gründen vor. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Nur die Klitoris löst den Höhepunkt aus

Konkret bedeutet das: Frauen können einzig und allein durch Stimulation der Klitoris, die in der Studie als weiblicher Penis bezeichnet wird, zum Höhepunkt geführt werden. Sie allein sei der Schlüssel zur Lust.

Unterstützt wird Puppo in seiner These durch eine Studie, die im "Journal of Sexual Medicine" veröffentlicht wurde. Diese zeigte, dass Frauen mit Orgasmusproblemen oft eine zu kleine Klitoris besitzen. Liegt sie außerdem zu weit vom Scheideneingang entfernt, wird eine intensive Stimulation beim Geschlechtsakt schwierig.

Der Höhepunkt findet nicht "innen" statt

"Bei allen Frauen ist ein Orgasmus jederzeit möglich, wenn das weibliche erektile Organ (also die Klitoris, Anm. d. Red.) entsprechend stimuliert wird", fassen Vincenzo und Giulia Puppo gegenüber der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" ihre Thesen zusammen. Alle anderen Erklärungsversuche seien wissenschaftlich nicht haltbar. Ein Orgasmus im Inneren der Vagina sei daher nichts weiter als ein Mythos.

Der weibliche Orgasmus - ein komplexes Thema

Doch nicht alle Experten teilen die Meinung der italienischen Forscher. Für viele ist das Thema weiblicher Orgasmus sehr viel komplexer und bedarf einer differenzierten Betrachtung, die viele Komponenten einbezieht. So sieht das auch die Sexologin und Buchautorin Ann-Marlene Henning ("Make more Love. Ein Aufklärungsbuch für Erwachsene", 2014). Aus ihrer Praxis weiß sie, dass viele Frauen aus Unkenntnis ihrer eigenen Anatomie keine erfüllte Sexualität erleben.

Expertin: Auch Frauen besitzen eine Prostata

Vielen Frauen sei nicht bewusst, dass ihre Klitoris zehn Zentimeter lang sei und die sogenannte Perle nur ein kleiner Teil davon. Der größte Teil jedoch liege im Inneren der Vagina. Durch deren indirekte Stimulation erlebten Frauen leichter und intensiver einen Orgasmus - gerade weil sich dieser im Inneren der Vagina abspiele. Laut Henning besitzen Frauen auch eine Prostata, die sich im vorderen Teil der Vaginalwand befindet. Sie sei eine Art Lustzone, die sehr sensibel auf Berührungen reagiere und somit für das Erreichen des Höhepunktes eine wichtige Rolle spiele.

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