Mode & Beauty Nach dem Duschen mit Speiseöl einreiben?
Das Angebot an Produkten für die Hautpflege ist riesig und die Preisspanne ist nach oben offen. Steht womöglich in jeder Küche eine preiswerte Alternative? Olivenöl wird beispielsweise als Geheimtipp bei spröder, rissiger Haut angepriesen, auch andere Speiseöle sollen die Haut geschmeidig halten. Wir haben dazu die Meinung eines Hautarztes eingeholt.
Nach dem Duschen ein Klacks Sonnenblumenöl
Kalt gepresste und native Speiseöle seien nicht nur zum Essen, sondern auch für die Hautpflege geeignet, empfiehlt die Verbraucher Initiative in ihrer Broschüre "Pflanzenöle". Öle mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Soja-, Sonnenblumen- oder Weizenkeimöl nehme die Haut schnell auf - am besten, wenn sie leicht feucht sei. Diese Öle böten sich daher als Pflege nach dem Duschen oder Baden an, heißt es in der Broschüre. Langsamer von der Haut aufgenommen würden Mandel-, Sesam-, Oliven- und Erdnussöl. Die Verbraucher Initiative empfiehlt sie daher zur Pflege trockener Haut und als Massageöle.
Speiseöle eignen sich nur bedingt zur Hautpflege
Kann man Speiseöle wirklich bedenkenlos zur Hautpflege benutzen? "Im Prinzip ja, aber mit Vorsicht", meint der Dermatologe Dr. Wolfgang Klee aus Mainz. "Was man essen kann, kann man auch auf die Haut auftragen." Allerdings warnt er vor unerwünschten Effekten.
Öle trocknen die Haut aus
"In der Dermatologie werden ja oft pflanzliche Öle wie Jojoba-, Oliven- oder Mandelöl verwendet - allerdings nicht als Solitär, sondern als Bestandteil einer Creme, Salbe oder Milch. Und das ist auch sinnvoll, weil sie in dieser Form besser verträglich sind." Der Hautarzt klärt einen verbreiteten Irrtum auf: "Öle haben keinen rückfettenden Effekt, sondern trocknen die Haut aus," erklärt Klee.
Allergische Reaktionen sind möglich
Auch der Hauttyp und die Empfindlichkeit spielen eine Rolle. So sei beispielsweise Kamille ein sehr guter Wirkstoff für die Hautpflege, könne aber auch Reizungen und Allergien auslösen. Dieses Risiko bestehe auch bei Speiseölen, wenn die Wirkstoffe in höherer Konzentration enthalten seien als bei einem Kosmetikprodukt.