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Rheuma: Berliner Ärzte heilen Lupus mit Chemotherapie


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Medizin-Sensation
Schwere Rheuma-Art mit Chemo geheilt

fsy, t-online.de

Aktualisiert am 16.09.2013Lesedauer: 2 Min.
Rheuma: Neue Behandlungsmöglichkeit gegen schwerstes Rheuma.Vergrößern des Bildes
Eine Chemotherapie kann schwerste Formen von Rheuma heilen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ein schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht, Gelenkschmerzen und eine Überempfindlichkeit bei Sonneneinstrahlung - was wie eine Sammlung verschiedener Übel klingt, sind typische Anzeichen für die Rheuma-Art Lupus erythematodes. Bei Rujina Peschel brach die Krankheit während eines Thailand-Urlaubs aus. Berliner Ärzten gelang eine Sensation: Sie konnten ihre Krankheit mit einer Chemotherapie heilen.

Wolfskrankheit kann alle Körperregionen erreichen

Peschel litt stark unter der Autoimmunkrankheit. "Ich lag wie im Koma", so die gebürtige Thailänderin gegenüber der BZ. "Täglich musste ich so starke Medikamente nehmen, dass mein Körper aufschwemmte." Im Volksmund ist das Leiden auch als Wolfs- oder Schmetterlingskrankheit bekannt. Bei systemischem Lupus bildet das Immunsystem Antikörper. Sie gelangen ins Blut und können sich so gegen alle Körperregionen und Organe richten.

Lupus kann auch Organe befallen

Der Lupus kann alle Organe und den gesamten Körper in Mitleidenschaft ziehen. Besonders häufig sind Entzündungen von Bindegewebe, Haut, Gelenken und Leber. Doch auch Entzündungen des Rippen- oder Lungenfells, der Nieren oder des Herzens treffen Lupus-Patienten. Hinzu kommt eine Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht und ein schmetterlingsförmiger Ausschlag im Gesicht.

Berliner Ärzten gelang Sensation

Die Krankheit brach bei Peschel bereits vor 13 Jahren aus. Heute gilt die Berlinerin als geheilt. Ärzten der Charité ist damit eine Sensation geglückt: Mit einer Chemotherapie konnten sie die rheumatischen Beschwerden heilen. Die Rheuma-Experten Professor Renate Arnold und Professor Falk Hiepe haben an der Charité Berlin eine Behandlungsmethode entwickelt, an der sie bereits seit 15 Jahren arbeiten. Dabei wird das Immunsystem, das für die Symptome verantwortlich ist, zunächst ausgelöscht. Im Anschluss wird es mithilfe von Stammzellen neu installiert.

Ein neues Immunsystem als Knackpunkt

"Wir fangen mit der Stammzellgewinnung an", so Dr. Arnold. Dafür werden weiße Blutkörperchen entnommen. In ihnen sind die Zellen enthalten, die die rheumatischen Beschwerden auslösen. "Die filtern wir heraus und lassen jene Stammzellen drin, die das neue Immunsystem aufbauen." Im Anschluss begann die Chemotherapie. Eine halbe Woche lang bekam Peschel täglich sieben Stunden lang eine Infusion durch ihren Körper.

Heute ist sie beschwerdefrei

Peschel lag auf einer Isolier-Station. "Ich bekam Infektionen, hatte 40 Grad Fieber. Aber es hat sich gelohnt." Ihr Blutbild verbesserte sich, das neue Immunsystem baute sich langsam auf. Dieser Effekt hält bis heute an. "Ich hatte früher ständig Schmerzen, jetzt bin ich seit einem Jahr beschwerdefrei." Heute ist sie wieder berufstätig. Stehen, heben und laufen kann sie wieder problemlos. "Das hätte ich nie erwartet." Auch die Ärzte des Charité sind zufrieden: "Für die schwerste Form des Rheumas haben wir endlich eine Heilungsmethode gefunden", so Professor Hiepe.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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