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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Propolis Was bringt der "Bienenspachtel" Propolis?
Mit Propolis verschließen die Bienen ihre Waben. Deshalb enthält der von den Insekten gebildete Stoff viele Enzyme und Naturstoffe. Diese Eigenschaften können sich auch Menschen zu Nutze machen. In der Apotheke gibt es mittlerweile Tropfen, Kapseln, Cremes, Globuli, Nasenspray und sogar Zäpfchen mit Propolis. Doch was bringt das Naturmittel und wann eignet es sich? Wir haben mit einer Expertin gesprochen.
"Bienenspachtel" soll antibiotisch wirken
Dem "Bienenspachtel" Propolis wird eine antibiotische Wirkung zugeschrieben. Zudem soll er Viren bekämpfen. "Das stimmt, doch Propolis wirkt nicht gegen alle Erreger", sagt Rosemarie Bort, Heilpraktikerin und Initiatorin des Netzwerks Bienenheilkunde. Sie wendet seit zehn Jahren in ihrer Praxis Bienenmittel an. "Es gibt wissenschaftliche Belege, dass Propolis gegen Eitererreger, die zum Beispiel eine Angina auslösen, hilft", so die Expertin. Auch virale Erkrankungen wie Lippenherpes ließen sich gut mit Propolis behandeln. Es gebe auch Studien, die die Wirkung bei Genitalherpes belegen, so Bort. Zudem ließen sich Erkältungen und Hautpilze gut mit Propolis behandeln. Auch mit der Behandlung von Blasenentzündungen habe die Expertin gute Erfahrungen gemacht.
Bei Erkältung bis zu zwei Gramm Propolis
Zudem soll das Bienenmittel das Immunsystem stärken. "Es ist nachgewiesen, dass Propolis die Zellen stärkt und zur vermehrten Produktion von Abwehrzellen führt", sagt Bort. Um das zu erreichen oder Beschwerden zu lindern, komme es aber darauf an, das Mittel richtig einzunehmen. Möchte man sein Immunsystem stärken, reicht die Einnahme von Tropfen. Bei einer Erkältung aber bedarf es einer höher dosierten Einnahme. Bis zu zwei Gramm Propolispulver sollen es dann sein, rät die Expertin. Dann kann man auf 400-Gramm-Kapseln zurückgreifen. Zudem empfiehlt sie bei Schnupfen Propolisnasenspray. Das sei für die Schleimhäute schonend und wirke desinfizierend.
Auf die Aufbereitung kommt es an
Generell sollte man vor der Einnahme mit einem Arzt oder Heilpraktiker sprechen. Einfach beim Imker oder auf dem Weihnachtsmarkt eine Propolissalbe oder ähnliches zu kaufen, ist keine gute Idee. Denn ein Problem gibt es: "Es kommt besonders auf die Propolis-Aufbereitung an. Jeder Imker macht das unterschiedlich und verwendet andere Fließmittel. Da gibt es bislang keine Regelung. Es müssen Qualitätstandards gesichert werden. Beim Kauf sollte man auch darauf achten, Bio-Propolis zu kaufen. Es sei auch Ware aus dem Osten im Umlauf, die Schwermetall enthält.
Nicht ohne Rat vom Arzt oder Heilpraktiker nehmen
Pollenallergiker stehen der Einnahme von Propolis häufig skeptisch gegenüber. Denn gerade die Pollen, die Bienen sammeln, lösen bei ihnen Niesattacken und Augenjucken aus. Doch die Sorge, dann auch auf Propolis mit Beschwerden zu reagieren, schätzt die Heilpraktikerin als gering ein. "Pollen und Propolis sind unterschiedliche Stoffkomplexe", sagt sie. "Besonders bei der inneren Einnahme sind allergische Reaktionen selten". Bei der Propoliscreme hingegen reagierten vier bis fünf Prozent der Patienten auf die Anwendung allergisch, deshalb sollte man das Mittel erst einmal an einer ganz kleinen Hautpartie testen. Umgekehrt hingegen könne Propolis allergische Reaktionen jedoch abschwächen. Für eine solche Therapie sollte man auch mit einem Arzt oder Heilpraktiker sprechen und mit einer niedrigen Dosis beginnend die Therapie antesten.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.