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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Einfluss auf das Immunsystem Alkohol bei Erkältung – riskant oder hilfreich?
Wer erkältet ist, kann meist nur abwarten und Tee trinken. Oder lieber warmes Bier? Ob Alkohol bei Erkältung helfen kann, erfahren Sie hier.
Eine Erkältung ist ein durch Viren verursachter Infekt der oberen Atemwege. In erster Linie äußert sie sich durch Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, manchmal zudem durch Kopfweh, Gliederschmerzen und eine allgemeine Abgeschlagenheit. All das ist unangenehm und lästig, aber für gewöhnlich harmlos. In der Regel kann der Körper den Infekt problemlos aus eigener Kraft bewältigen, und zwar recht schnell: Nach ein bis zwei Wochen ist eine Erkältung meist überstanden.
Bis dahin können Betroffene nicht viel tun, außer ihr Immunsystem bei der Genesung zu unterstützen. Das heißt vor allem, es nicht bei der Arbeit zu behindern, erst recht nicht durch vermeidbare Strapazen wie Alkohol. Andererseits sind manche Menschen sogar der Ansicht, Alkohol könne bei Erkältung helfen. Zum Beispiel gilt warmes Bier als altbewährtes Erkältungsmittel – zu Recht?
Kann Alkohol bei Erkältung helfen?
Wie sich Alkohol auf den Verlauf einer Erkältung auswirkt, ist bisher nicht gezielt untersucht worden. Ob sich Alkoholkonsum auf die Dauer oder Schwere einer Erkältung auswirkt und wenn ja, in welchem Ausmaß und ab welcher Menge, lässt sich somit nicht genau und mit Gewissheit sagen.
Wissenschaftlich erwiesen ist aber, dass Alkohol die körpereigene Abwehr beeinträchtigen kann. Sowohl kurzfristig, also unmittelbar nach dem Trinken, als auch langfristig.
Menschen, die dauerhaft zu viel Alkohol konsumieren, stecken sich zum einen eher mit bestimmten Viren und Bakterien an, sind also anfälliger für verschiedene Infektionskrankheiten. Ein recht bekanntes Beispiel sind durch Pneumokokken, also bestimmte Bakterien, ausgelöste Lungenentzündungen, für die alkoholabhängige Personen ein erhöhtes Risiko haben.
Zum anderen scheint übermäßiger Alkoholkonsum bei manchen Infekten einen schweren Verlauf zu begünstigen. Die Erreger setzen der Gesundheit stärker zu, wenn diese bereits durch die Folgen des Rauschgiftes geschwächt ist.
Übrigens: Während der Coronapandemie kursierte der Mythos, Alkoholkonsum schütze vor Corona, weil Alkohol die Viren abtöte. Das ist Unsinn. Äußerlich angewendet kann hochprozentiger Alkohol in Form eines Desinfektionsmittels aber durchaus sogenannten Schmierinfektionen vorbeugen: Das keimtötende Mittel befreit die Hände von Krankheitserregern und verhindert so, dass beim Berühren der Nase, des Mundes oder der Augen Viren oder Bakterien auf die Schleimhäute gelangen und sich dort vermehren.
Kann Alkohol bei Erkältung die Symptome abschwächen?
Wer hofft, sich die Zeit bis zur Genesung mit Alkohol erträglicher machen zu können, sollte sich zunächst die typischen Effekte eines Alkoholrausches vor Augen führen: Alkohol wirkt unter anderem dämpfend und kann Kopfschmerzen und zahlreiche andere Beschwerden auslösen. Alkohol verbessert das Befinden also nicht, ganz im Gegenteil: Wahrscheinlicher ist es, dass er die infektbedingten Beschwerden, insbesondere die Abgeschlagenheit und das Kopfweh, verschlimmert.
Unbegründet ist auch die Hoffnung, mit Alkohol besser schlafen zu können – ein Wunsch, der gerade bei lästigem nächtlichem Husten nahe liegt und verständlich ist. Alkohol hilft aber höchstens beim Einschlafen. Insgesamt ist er einem erholsamen Schlaf eher abträglich. Vor dem Zubettgehen zu trinken, führt in der Regel dazu, dass man unruhiger schläft und nachts häufiger wach wird.
Fazit: Alkohol bei Erkältung lieber meiden
Alkohol trägt bei einer Erkältung nicht zur Linderung bei. Vielmehr ist es aus vielerlei Gründen ratsam, während einer Erkältung auf alkoholische Getränke zu verzichten. Doch auch anschließend spricht einiges dafür, äußerst umsichtig mit dem Rauschgift umzugehen. Nicht nur im Hinblick auf das Immunsystem und die Anfälligkeit für Infekte: Dauerhaft im Übermaß konsumiert kann Alkohol zahlreiche körperliche und psychische Erkrankungen verursachen und begünstigen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 30.11.2023)
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 30.11.2023)
- Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Abrufdatum: 30.11.2023)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 30.11.2023)
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