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Hämorrhoiden: Besser Feuchttücher oder trockenes Klopapier?


Analhygiene
Trocken oder feucht: Welches Toilettenpapier ist das richtige?

t-online, akl

Aktualisiert am 30.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau sitzt auf der Toilette: Ein gutes Toilettenpapier soll gründlich reinigen, ohne die Haut zu reizen.Vergrößern des Bildes
Ein gutes Toilettenpapier soll gründlich reinigen, ohne die Haut zu reizen. (Quelle: KittisakJirasittichai/getty-images-bilder)

Feuchttücher sind in den Regalen von Supermärkten und Drogerien in unterschiedlichen Ausführungen zu finden. Da sie praktisch sind und gut säubern, werden sie von vielen Verbrauchern bevorzugt. Dennoch ist feuchtes Toilettenpapier nicht uneingeschränkt empfehlenswert.

Toilettenpapier, egal ob feucht oder trocken, erfüllt mehrere Funktionen: Es soll hygienisch sein und sauber machen, ohne jedoch die Haut zu reizen. Wir haben Dr. Heiko Grimme, Facharzt für Dermatologie und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen gefragt, welche Reinigung er für die empfindliche Zone rund um den After empfiehlt.

Kein Toilettenpapier reinigt zu 100 Prozent

"Am besten wäre es, man würde ganz auf Klopapier verzichten. Die beste Reinigungswirkung erzielt immer noch Wasser. Mit einem Bidet kann die empfindliche Region sanft, aber gründlich gereinigt werden", sagt Grimme. Grundsätzlich reinige feuchtes Klopapier besser als trockenes. Man solle sich aber klar machen, dass man nie eine 100-prozentige Reinheit erreichen könne. Es gibt immer Bakterien, die mit dem Enddarm in Verbindung stehen, so der Dermatologe.

Trockenes Klopapier am besten anfeuchten

"Trockenes Klopapier reizt die Haut durch Reibung schneller und sie wird wund. Um das zu vermeiden, sollte man zu einer weichen Papiersorte greifen", rät Grimme. Er empfiehlt, normales Toilettenpapier für die Reinigung anzufeuchten: "Das ist sanft für die Haut und reinigt gründlich. Wichtig ist es aber, danach vorsichtig trocken zu tupfen. Sind die Hautfalten feucht, vermehren sich die Bakterien schneller – es kann zu Juckreiz kommen." Nimmt man zudem mehrlagiges Klopapier, reißt es nicht so schnell ein, wenn man es anfeuchtet.

Zusatzstoffe in Feuchttücher reizen die Haut

Von Feuchttüchern rät der Experte grundsätzlich ab: "Feuchttücher sind aus Sicht eines Hautarztes kritisch zu bewerten, da sie jede Menge Zusatzstoffe enthalten, die die Haut reizen können. Hierzu zählen unter anderem auch Duftstoffe. Die Duftstoffallergie gehört zu den häufigsten Allergien in Deutschland." Aber auch Feuchthalte- und Konservierungsmittel können zu Reizungen führen.

Verwechslungsgefahr mit Hämorrhoiden

Grimme weist darauf hin, dass die in den Feuchttüchern enthaltenen Zusatzstoffe durchaus über einen langen Zeitraum vertragen werden können. Wer empfindlich ist, merkt aber sehr schnell, dass etwas nicht stimmt: "Kommt es im Bereich des Afters zu Juckreiz und Rötungen, schuppt sich die Haut oder sind auf dem Klopapier Spuren von Blut zu erkennen, sollten die Tücher nicht mehr verwendet werden", rät Heiko Grimme.

Relativ häufig komme es zudem zu einem Perianalekzem, das mit quälendem Juckreiz verbunden ist und häufig nässt. "Oft wird das Ekzem mit Hämorrhoiden verwechselt", sagt der Dermatologe. "Klopapier hat aber keinen Einfluss auf die Bildung von Hämorrhoiden." Werden die Feuchttücher weggelassen, verschwinden meist auch die Beschwerden.

Besser keine Seife benutzen

Von Seife rät Grimme ebenfalls ab: "Echte Seife ist für diese empfindliche Region nicht zu empfehlen. Besser sind milde Waschsyndets oder Duschgele. In der Praxis habe ich allerdings beobachten können, dass meist solche Patienten mit einem Perianalekzem zu kämpfen haben, die zu viel Analhygiene betreiben. Normales Klopapier mit Wasser oder das Bidet sind die bessere Wahl."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview mit Dr. Heiko Grimme
  • Hämorrhoiden und Hämorrhoidalleiden. Online-Informationen von "Amboss": next.amboss.com (Stand: 4.12.2019)
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