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Studie zeigt: Zucker erhöht Krebs-Risiko


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Gefährliche Süße
Zucker erhöht das Risiko für Krebs

cme/ag

Aktualisiert am 14.01.2016Lesedauer: 3 Min.
Zucker ist offenbar schädlicher als gedacht. Jetzt steht er auch unter Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen.Vergrößern des Bildes
Zucker ist offenbar schädlicher als gedacht. Jetzt steht er auch unter Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ist Zucker viel gefährlicher als gedacht? Zahlreiche Studien zeigen, dass die Gesundheitsgefahren des Süßungsmittels lange unterschätzt wurden. Amerikanische Forscher am Anderson Cancer Center an der Universität Texas vermuten sogar, dass Zucker ein Risikofaktor für die Entstehung von Brustkrebs und Lebermetastasen ist.

Grundlage für diese Behauptung ist eine Studie, die die Wissenschaftler zu den "Auswirkungen von Zuckerkonsum" an Mäusen durchführten. Die Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachjournal "Cancer Research".

Doppeltes Krebsrisiko bei Versuchsmäusen

Etwa 30 Prozent der Versuchstiere der Kontrollgruppe entwickelten nach sechs Monaten Brustkrebs. Gaben die Forscher den Tieren aber Zucker, stieg die Krebsrate auf 60 Prozent an. Die Ursache dafür könne darin liegen, dass Zucker bestimmte Entzündungsprozesse im Körper begünstigt, mutmaßen die Wissenschaftler. Zudem erhöhe hoher Konsum an Fruchtzucker (Fructose) die Wahrscheinlichkeit für Metastasen in der Lunge. Die Mediziner schließen daraus, dass ein moderater Zuckerverbrauch von entscheidender Bedeutung für den Kampf gegen Krebs sei.

Ist Zucker so gefährlich wie Zigaretten?

Dass Zucker der Gesundheit schadet, ist eigentlich schon lange bekannt. Die weißen Kristalle verursachen nicht nur Karies, sondern tragen auch maßgeblich zur Entwicklung von Übergewicht und Diabetes bei. Doch offenbar gibt es auch Hinweise, dass zu viel Zucker auch dem Gehirn schadet und sogar Alzheimer und Krebs fördern kann. "Zucker ist ebenso gefährlich wie Alkohol und Zigaretten", behauptete ein Forscherteam aus den USA vor einem Jahr in einem Artikel über "Die giftige Wahrheit von Zucker" im renommierten Magazin "Nature".

Hohe Blutfettwerte durch zu viel Zucker

Lange Zeit galt vor allem Fett als der große Übeltäter im Essen. Was dabei übersehen wurde: Der Verwandlungskünstler Zucker wird in der Leber schnell in Fett umgewandelt und erhöht dann nicht nur die Blutzucker, sondern auch die Blutfettwerte - vor allem die so genannten Triglyceride. Diese sind wiederum maßgeblich an der Entstehung vieler Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall beteiligt. Die Leber selbst nimmt dabei auch Schaden: Sie wird zur Fettleber und zeigt ähnliche Veränderungen wie eine durch Alkohol zerstörte Leber.

Fördert Zucker Alzheimer und Krebs?

Offenbar gibt es außerdem erste Hinweise darauf, dass Zucker auch an der Entstehung von Krebs beteiligt sein könnte. Denn Krebszellen können - zumindest im Reagenzglas - mit Zucker besonders gut wachsen. Sogar bei der Entstehung von Alzheimer soll Zucker eine Rolle spielen.

Darauf weist der Journalist Hans-Ulrich Grimm in seinem Buch "Garantiert gesundheitsgefährdend - wie uns die Zucker-Mafia krank macht" (Drömer Verlag, 2013) hin. Grimm zufolge gibt es sogar Wissenschaftler, die Alzheimer als eine "Zuckerkrankheit des Gehirns" bezeichnen. Nähere Quellen nennt Grimm hier allerdings nicht.

Zucker kann süchtig machen

Die Frage, ob Zucker süchtig macht, wird in Wissenschaftskreisen heftig diskutiert. Tatsächlich gibt es Studien an Ratten, die zeigen, dass Zucker ähnliche Wirkungen im Gehirn hat wie süchtig machende Drogen. Die Versuchstiere entwickelten im Labor angeblich typische Entzugserscheinungen wie Zähneklappern und Ängstlichkeit. Am Menschen wurden derart drastische Auswirkungen zwar noch nicht belegt. Als gesichert gilt aber, dass Zucker das Belohnungszentrum im Gehirn anspricht und Glücksgefühle auslösen kann. Der Griff zum nächsten Stück Schokolade ist dann sozusagen schon vorprogrammiert.

Setzt die Zuckerindustrie Wissenschaftler unter Druck?

Dass die Studien über die wahren Gefahren von Zucker erst nach und nach ans Licht kommen, liegt Buchautor Grimm zufolge auch an der Lebensmittelindustrie, die mit dem Süßstoff Milliarden verdient. Sie bezeichnet er sogar als "Zucker-Mafia". So bestritten noch vor zehn Jahren renommierte Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Zucker und der Entstehung von Diabetes. Ärzte und Verbraucherverbände, die explizit auf die Gefahren von Zucker hinwiesen, wurden laut Grimm von der "Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker" unter Druck gesetzt - so zum Beispiel ein Verbraucherverband, der eine Broschüre mit dem Titel "Schadstoff Zucker" herausbrachte. In diesem Fall scheiterte die Lobby allerdings mit ihrem Versuch, den Titel verbieten zu lassen.

Und so gibt das Buch von Hans-Ulrich Grimm nicht nur erschreckende Fakten über Zucker preis, sondern kritisiert vor allem die Macht der Lebensmittel-Industrie, die mit dem weißen Gold Milliarden verdient.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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