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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Matratzen und Lattenroste enttäuschen im Test
Die Stiftung Warentest hat Matratzen und Lattenroste getestet. Mit gemischtem Ergebnis: Hochpreisige Matratzen sind nicht besser als billige. Die Beratung beim Kauf sei oft Unsinn, sagen die Tester. Und besonders enttäuschten die Lattenroste.
Für die Untersuchung - ausführlich beschrieben im Heft "test" 10/2015 - wurden 14 Kaltschaum-Modelle unter die Lupe genommen, nur das Modell Swissflex "Versa 20" schaffte eine gute Note dank ihrer rundum guten Liege-Eigenschaften. Etwa 860 Euro kostet der Testsieger. Zehn weitere Matratzen erreichten die Note "Befriedigend" und zwei erhielten "Ausreichend".
Die richtige Matratze für alle gibt es nicht
Allerdings zählen bei Matratzen nur die individuellen Maße. Sogar der aktuelle Testsieger ist nicht das Richtige für alle Menschen. Das Produkt von Swissflex stützt leichte Menschen zwar gut ab, bei schweren Menschen in Rückenlage schafft es das aber nicht optimal wie der Warentest-Redakteur Hans-Peter Brix berichtet.
Daher betont Claudia Wieland vom Fachverband Matratzen-Industrie: "Eine perfekte Matratze, die für alle gut ist, gibt es nicht. Daher würde ich immer davon abraten, mit der Absicht in den Handel zu gehen, dass man ein ganz bestimmtes Produkt kauft." Selbst Tests könnten nur eine Orientierung sein. "Man sollte immer darauf achten, dass die Matratze letzten Endes zu einem selbst passt."
Die Warentester empfehlen Kunden neben dem Testsieger gute Modelle aus früheren Tests: Dazu zählen etwa die "Bodyguard H3" von Bett1.de (mittlerer Preis 199 Euro) oder die "Novitesse Taschenfederkernmatratze" von Aldi-Nord. "Für gute Modelle reichen 199 oder 250 Euro aus", sagt Brix. Eine Übersicht zu empfohlenen Matratzen haben die Tester ins Internet gestellt.
Sämtliche Lattenroste nur "ausreichend"
Außerdem mussten sich zehn Lattenroste im Vergleich mit einer starren Spanplatte messen lassen. Auf einer solchen Platte prüft man die Liegeeigenschaften von Matratzen. Schneidet ein Rost besser ab als die Spanplatte, vergeben die Tester ein befriedigendes Urteil. Doch das schaffte im Test kein Modell, alle bekamen lediglich die Note "Ausreichend". Dabei zahlen Kunden zuweilen über 1000 Euro für einen Lattenrost wie etwa für das Modell "Lattoflex 330".
Zum Vergleich: Ebenfalls "Ausreichend" erhielt das Modell "Luröy" von Ikea. Das kostet jedoch nur zwölf Euro.
Marke Eigenbau schnitt am besten ab
Die Prüfer bauten für den Test sogar einen selbstgebauten starren Lattenrost, den sie ebenfalls auf Herz und Nieren prüften. Dieses Modell stach alle vom Händler gekauften Modelle aus. Es hätte als einziges das Urteil "Befriedigend" bekommen. Insgesamt kann die Stiftung keinen Rost empfehlen. Ihr Rat lautet, einen möglichst starren Rost zu wählen, wenn man keine verstellbaren Kopf- oder Fußteile benötigt.
Verkäufer erzählen oft "Unsinn"
Neben den reinen Produkten analysierte die Stiftung auch das Verkaufsgespräch der Händler - auch hier zeigte sich Ernüchterung. "Viele Händler und Hersteller, die Matratzen und Lattenroste anbieten, erzählen sehr viel Unsinn", sagt Redakteur Brix. "Grundsätzlich tragen sie viel zu dick auf mit ihrem Werbeversprechen."
Die Tester beschreiben in der aktuellen "Test" sogar die üblichen Tricks der Verkäufer, etwa den "Lattenrost-Bluff", nachdem dieser besonders wichtig sei oder den "Verschleißtrick". Hier werde von den Händlern immer wieder behauptet, dass sich Lattenroste nach zehn Jahren durchgelegen seien, heißt es im Magazin. Doch gerade die Haltbarkeit der Lattenroste fiel im aktuellen Test positiv auf: Die Modelle hielten zum Beispiel aus, dass eine 140-Kilo-Walze 60.000 mal darüber hinweg rollt. Das Urteil der Tester: "Die Latten sind Jahrzehnte" haltbar.