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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Viele Daunendecken enthalten minderwertige Füllungen
Weich, kuschelig und schön warm: Daunendecken schaffen ein angenehmes Schlafklima. Auch preiswerte Produkte sind im Handel zu finden. Aber kann eine 80 Eure teure Daunendecke mit hochpreisigen Produkten namhafter Hersteller mithalten? Die Stiftung Warentest hat elf Daunendecken untersucht. Das überraschende Ergebnis: In vielen Decken stecken minderwertige Füllungen. Nur eine einzige Daunendecke schnitt mit der Note Gut ab. Wir stellen Auszüge aus dem Testergebnis vor.
Mehr Federn und kleine Daunen
Die Tester untersuchten elf Daunendecke zum Preis von 80 bis 500 Euro. Laut Deklarierung sollten alle mindestens 90 Prozent erstklassiger Daunen enthalten. Doch bei genauerer Analyse der Füllungen fiel auf, dass in vielen Decken minderwertige, kleine Daunen und mehr Federn als angegeben steckten. Diese halten weniger warm als die flauschigen Daunen. Außerdem bleibt mehr Feuchtigkeit im Bett.
Falsche Federn in der Füllung
Vor allem das günstigste Produkt im Test von "Häussling Wilddream" hatte sich laut Stiftung Warentest "mit falschen Federn geschmückt": Klasse III-Daunen statt Klasse I ermittelte das Labor. Außerdem waren mehr als ein Drittel Entendaunen enthalten, obwohl auf dem Etikett ausschließlich Gänsedaunen versprochen wurden. Auch die Bettdecke "Masuren warm" von "Galeria Kaufhof" wurde als Mogelpackung entlarvt: Sie enthielt 64 Gramm weniger Füllung als deklariert. Zudem ließ die Hülle Daunen und Federn durch.
Teuerste Decke fällt im Waschtest durch
Schlechter noch als die Billigware schnitt allerdings das teuerste Produkt im Test ab. Die Decke von "Kaufmann" erhielt nur ein Ausreichend. Zwar war die Qualität der Daunen gut, doch die Haltbarkeit der Decke nur mangelhaft: Nach dreimaligem Waschen verteilte sich die Füllung ungleichmäßig. Sieben Kassetten entleerten sich dabei komplett. Auch durch kräftiges Aufschütteln gelangten die Daunen nicht zurück an ihren ursprünglichen Platz. Durch die leeren Kassetten entweicht dann Wärme und das mindert die Deckenqualität.
Da sich Schweiß, Hautschuppen und Milbenkot in den Bettdecken sammeln, empfehlen die Hersteller, Daunendecken alle ein bis zwei Jahre zu waschen. Das Kauffmann-Produkt wäre demnach bereits nach drei bis sechs Jahren nicht mehr zu gebrauchen.
Nur eine Decke mit "Gut" bewertet
Einzig die Daunendecke vom "Dänischen Bettenlager" erhielt das Testurteil Gut. Preislich liegt sie mit 249 Euro im Mittelfeld. Laut Testern hält sie schön warm und transportiert die Feuchtigkeit gut vom Körper weg. Auch das dreimalige Waschprogramm überstand sie problemlos. Einziger Minuspunkt: In Sachen Engagement für Umwelt- und Tierschutz erhielt sie nur ein Ausreichend.
Zweifel am Tierschutz bei allen Decken
Neben kurzer Haltbarkeit und minderwertiger Füllung kritisierten die Tester auch die mangelnde Transparenz der Hersteller in Punkto Tierschutz. Schon lange steht die Daunenindustrie im Verdacht, Gänse bei lebendigem Leib rupfen zu lassen, um mehr Daunen aus einem Tier zu schöpfen. Auf Nachfrage konnte aber keiner der Hersteller Auskunft darüber geben, von welchem Hof die Daunen kommen, oder Belege liefern, dass die Daunen nicht aus Lebendrupf stammen. Das schlug sich negativ im Urteil der Tester wider. Auffällig war überdies: Die getesteten Decken enthielten viele kleine Daunen. Stiftung Warentest zufolge deutet das darauf hin, dass die Tiere entweder sehr früh gerupft oder bereits als Jungtiere getötet wurden.