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Städtereisende: Auswärtiges Amt rät zu erhöhter Vorsicht


Gefahr bei Städtereisen
Nicht nur London ist unsicherer geworden

t-online, sah

Aktualisiert am 04.06.2017Lesedauer: 3 Min.
Das Auswärtige Amt mahnt insbesondere bei Touristenmagneten wie der Tower Bridge in London zu Vorsicht.Vergrößern des Bildes
Das Auswärtige Amt mahnt insbesondere bei Touristenmagneten wie der Tower Bridge in London zu Vorsicht. (Quelle: Daniel Leal-Olivas/dpa-bilder)

Nachdem London erneut Ziel eines Anschlags geworden ist, hat das Auswärtige Amt neue Sicherheitshinweise für das Land ausgegeben. Doch auch in anderen Ländern ist derzeit größere Vorsicht gefragt.

Großbritannien

"Die britischen Behörden rufen dazu auf, gegenüber der Terrorgefahr wachsam zu sein, insbesondere auf verdächtige Taschen in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie auf andere mögliche Anzeichen terroristischer Handlungen zu achten. Reisende werden gebeten, umsichtig zu sein und den Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten", heißt es vom Auswärtigen Amt. Nachdem es in den letzten Monaten immer wieder einzelne terroristische Anschläge gegeben hat und im Hinblick auf den internationalen Terrorismus haben die britischen Sicherheitsbehörden außerdem fünf Warnstufen festgesetzt:

  1. Keine Gefahr – ein Anschlag ist unwahrscheinlich
  2. Niedrige Gefahr – ein Anschlag ist möglich, aber unwahrscheinlich
  3. Erhöhte Gefahr – ein Anschlag ist möglich
  4. Hohe Gefahr – ein Anschlag ist sehr wahrscheinlich
  5. Sehr hohe Gefahr – ein Anschlag wird unmittelbar erwartet

Aktuell gilt für alle vier Teile des Vereinigten Königreichs (England, Wales, Schottland, Nordirland) die Stufe 4.

Frankreich

Auch die Sicherheitslage in Frankreich, insbesondere in Paris, bleibt angespannt und der seit November 2015 geltende Ausnahmezustand wurde bis Mitte Juli 2017 verlängert. Reisenden wird deshalb zu besonderer Vorsicht geraten. Zudem wird dringend dazu aufgefordert, den Anweisungen der französischen Sicherheitskräfte Folge zu leisten und sich über Medienangebote, insbesondere Social-Media-Accounts der französischen Regierungs- und Sicherheitsstellen informiert zu halten.

Außerdem wurden besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen:

  • verstärkte Personenkontrollen in der Öffentlichkeit
  • Stichprobenkontrollen in den U-Bahnstationen und Bahnhöfen
  • verstärkte Militärpräsenz an den Bahnhöfen
  • Polizeipräsenz in den U-Bahnen und auf den Straßen
  • Zugangskontrollen an den Flughäfen und zum Thalys

Desweiteren informiert das Auswärtige Amt: "Daneben finden bis einschließlich 15. Juli 2017 Kontrollen an den Landesbinnengrenzen Frankreichs zu Belgien, Luxemburg, Deutschland, der Schweiz, Italien und Spanien sowie an den Luft- und Seegrenzen statt. Es kann daher im Reiseverkehr vorübergehend zu Einschränkungen kommen. Insbesondere bei der Einreise aus Großbritannien muss mit langen Wartezeiten gerechnet werden. Reisende sollten ständig ein Ausweisdokument (Personalausweis, Reisepass) mit sich führen."

Italien

In Italien weisen die Sicherheitsbehörden ebenfalls auf die Gefahr terroristischer Anschläge hin und haben ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. An religiösen Stätten könne eine erhöhte Gefährdung durch Terrorismus nicht ausgeschlossen werden, heißt es. Reisenden wird empfohlen, sich insbesondere bei größeren Menschenansammlungen mit erhöhter Aufmerksamkeit und Wachsamkeit zu bewegen.

Schweden

Die Terrorwarnstufe für Schweden wird vom "Nationalen Zentrum für die Einschätzung terroristischer Bedrohungen" derzeit auf "erhöht" (Stufe 3) eingeschätzt. Das Auswärtige Amt rät Reisenden davon ab, unbekannte Personen mitzunehmen, die möglicherweise nicht über einen gültigen Ausweis oder ein Einreisevisum verfügen. Dies könne als Schleusung strafrechtlich verfolgt werden, heißt es.

Weltweiter Sicherheitshinweis

Dass auch deutsche Staatsangehörige Ziel terroristischer Gewaltakte im Ausland werden, kann laut Auswärtigem Amt nicht ausgeschlossen werden. Besonders vorsichtig sollten Sie daher an Orten mit Symbolcharakter sein. Dazu gehören:

  • bekannte Sehenswürdigkeiten
  • Regierungs- und Verwaltungsgebäude
  • Verkehrsinfrastruktur (insbesondere Flugzeuge, Bahnen, Schiffe, Busse)
  • Wirtschafts- und Tourismuszentren
  • Hotels
  • Märkte
  • religiöse Versammlungsstätten
  • größere Menschenansammlungen

"Eine Anschlagsgefahr besteht insbesondere in Ländern und Regionen, in denen bereits wiederholt Anschläge verübt wurden oder mangels effektiver Sicherheitsvorkehrungen vergleichsweise leicht verübt werden können, oder in denen Terroristen über Rückhalt in der lokalen Bevölkerung verfügen", lautet ein weltweiter Sicherheitshinweis.

Allerdings weist die Behörde auch darauf hin, dass die Gefahr, Opfer eines Anschlags zu werden, nach wie vor vergleichsweise gering sei. Unfälle, Erkrankungen oder gewöhnliche Kriminalität kämen viel öfter vor. Dennoch sollten Reisende sich der Gefährdung bewusst sein und sich wie folgt verhalten:

  • Informieren Sie sich vor und während einer Reise über die Verhältnisse in Ihrem Reiseland.
  • Verhalten Sie sich situationsangemessen.
  • Verfolgen Sie die örtlichen Medien.
  • Melden Sie verdächtige Vorgänge (zum Beispiel unbeaufsichtigte Gepäckstücke in Flughäfen oder Bahnhöfen, verdächtiges Verhalten von Personen) den örtlichen Polizei- oder Sicherheitsbehörden.
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