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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Leben Zigarrenlagerung ohne Humidor: Tipps
Wie funktioniert eine Zigarrenlagerung ohne Humidor? Ist das überhaupt möglich und welche Tipps geben Experten für den Fall, dass die Zigarren nicht in einer optimalen Umgebung lagern? Es gibt einiges zu beachten!
Luftfeuchtigkeit und Temperatur
Die Luftfeuchtigkeit spielt bei der Lagerung von guten Zigarren immer die entscheidende Rolle, denn wenn die Luft ausreichend angefeuchtet ist, dann können die Zigarren auch nicht austrocknen und damit auch nicht ihr Aroma verlieren. Zigarren sollten einen Feuchtigkeitsgehalt von zwölf bis 14 Prozent aufweisen, und dies erreichen sie bei einer Temperatur von 20 bis 21 Grad und einer relativen Luftfeuchte von 69 bis 72 Prozent. Da in Wohnräumen nur eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent herrschen sollte, da sonst schnell Schimmel entsteht, ist die lose Aufbewahrung keine gute Idee.
Der richtige Raum zum Lagern von Zigarren
Wenn Sie keinen Humidor haben, dann sollten Sie Ihre Zigarren nach Möglichkeit in einem dunklen Raum lagern. Der Keller ist dazu allerdings nicht geeignet, denn Kellerräume riechen in den meisten Fällen sehr muffig und Zigarren nehmen – auch wenn sie verpackt sind – schnell den Geruch ihrer Umgebung an.
Ein besserer Ort wäre der Vorratsraum im Haus, aber nur, wenn dort keine geruchsintensiven Dinge wie zum Beispiel Kräuter, Gewürze oder auch Reinigungsmittel gelagert werden.
Lagerung in Folie
Ganz wichtig bei der Zigarrenlagerung ohne Humidor: lassen Sie die Zigarren niemals einfach so im Regal liegen, sondern bewahren Sie sie vor äußeren Einflüssen geschützt auf. Lassen Sie am besten die Zigarren in ihrer Verpackung aus Zellophan, aber schneiden Sie die Hülle an einer Seite leicht ein. Das sorgt für eine gute Luftfeuchtigkeit, ohne dass die Zigarren anfangen zu "schwitzen".
Wenn die Zigarren in sogenannten Tubos verpackt sind, also in einer stabilen Hülle, dann sollten sie auch darin bleiben.
Die richtige Aufbewahrung im Holzkasten
Wenn Sie einen Holzkasten haben, dann können Sie die Zigarren auch in den Kasten legen, aber auch hier gilt wieder, dass sie nach Möglichkeit in der Hülle bleiben sollten.
Waschen Sie den Holzkasten am besten alle drei Tage mit einem feuchten, aber nicht nassen Schwamm aus, denn so bleibt die Luftfeuchtigkeit konstant, ohne dass die Zigarren anfangen zu schimmeln.
Die Notlösung
Wenn Sie weder einen Vorratsraum noch einen geeigneten Holzkasten haben, dann können Sie zur Not die Zigarren auch in eine Schublade aus Holz legen. Um eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zu erzielen, verpacken Sie die Zigarren in einer Plastiktüte und legen diese auf ein feuchtes Küchenhandtuch. Das sollte aber wirklich nur eine Notlösung bei der Zigarrenlagerung ohne Humidor sein.
Bloß nicht in den Kühlschrank oder die Tiefkühltruhe!
Bei dem Begriff "frisch halten" denken einige automatisch an den Kühlschrank oder die Tiefkühltruhe. Für Zigarren würde das jedoch das Ende bedeuten. Denn im Kühlschrank stimmt weder die Luftfeuchtigkeit noch die Temperatur. Die Tabakpflanze wächst in Regionen dieser Erde, in denen es feucht und warm ist. In diesem Klima werden auch die Zigarren hergestellt, logischerweise sollten sie deshalb unter den gleichen Verhältnissen gelagert werden.
In einem Kühlschrank würden die Zigarren austrocknen und Sie können sie nach einer Weile zwischen zwei Fingern zerbröseln. Und das ist bei teuren Zigarren ja nicht der Sinn der Sache. Noch schlimmer ist die Lagerung in einer Tiefkühltruhe. Denn beim Auftauen werden sie matschig und eigenen höchstens noch als Dünger für Blumen.
Wann ein Humidor unerlässlich ist
Grundsätzlich gilt, wenn Sie nur gelegentlich oder zu ganz besonderen Anlässen gerne mal eine Zigarre rauchen und dazu auch noch einen gut sortierten Tabakwarenhändler um die Ecke haben, dann kann Ihre Zigarrenlagerung ohne Humidor gestaltet werden. Wenn Sie aber öfter eine Zigarre rauchen und nicht das Glück haben, dass Ihr Tabakwarenhändler in unmittelbarer Nähe wohnt, dann ist ein Humidor immer von Vorteil.
Erkennen, ob die Zigarre noch gut ist
Mit einem leichten Trick können Sie feststellen, ob Ihre Cohiba oder Montecristo noch gut ist: Nehmen Sie die Zigarre zwischen Daumen und Zeigefinger und drücken Sie leicht zu. Gibt die Zigarre noch leicht nach ohne zu knistern, können Sie sie guten Gewissens genießen. Das Deckblatt dürfte sich in dem Fall seidig anfühlen und ganz leicht glänzen.
Wie lange sind Zigarren haltbar?
Bei der richtigen Lagerung verhält es sich mit Zigarren wie mit einem guten Rotwein: Sie wird mit der Zeit geschmacksintensiver.