So hoch wie vor fünf Millionen Jahren CO2-Konzentration in der Atmosphäre erreicht Rekordwert
Die Konzentration des klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre hat im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert erreicht. Noch nie sei dieser Wert so schnell angestiegen wie 2016, erklärt die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf. Jetzt werden drastische Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele von Paris gefordert.
Im weltweiten Durchschnitt lag die Konzentration des klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre 2016 bei 403,3 ppm (Teilchen pro eine Million Teilchen), nach 400 ppm im Jahr 2015. Verantwortlich für den Anstieg seien der Mensch sowie das Wetterphänomen El Niño, heißt es in dem Jahresbericht der WMO zu Treibhausgasen weiter.
Das letzte Mal, dass die Erde derart hohe CO2-Konzentrationen aufwies, war demnach vor drei bis fünf Millionen Jahren. Damals war der Meeresspiegel 20 Meter höher als heute.
Erderwärmung muss begrenzt werden
Ohne "rasche Einschnitte bei den CO2- und anderen Treibhausgasemissionen" drohe zum Ende dieses Jahrhunderts ein gefährlicher Temperaturanstieg, der "deutlich" über den Zielen des Pariser Klimaschutz-Abkommens liege, warnte WMO-Chef Petteri Taalas.
Das Ende 2015 geschlossene Abkommen hat zum Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. 197 Staaten haben das Pariser Klimaabkommen bereits unterzeichnet; bei der UN-Klimakonferenz ab kommendem Montag in Bonn geht es um dessen weitere Umsetzung.
Klimaziele kaum noch zu erreichen
Von dem in Paris vereinbarten Ziel ist die Welt derzeit noch weit entfernt. Selbst wenn alle bisherigen nationalen Zusagen erfüllt würden, würde die Erde sich voraussichtlich um etwa drei Grad erwärmen. Zusätzlich erschwert wird die Umsetzung der Ziele durch die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump vom Juni, aus dem Abkommen auszusteigen.
"Die Zahlen lügen nicht, wir stoßen nach wie vor zu viel aus, und dies muss sich ändern", forderte der Chef des UN-Umweltprogramms, Erik Solheim, in einer ersten Reaktion auf den WMO-Bericht. Nötig seien dafür "politischer Willen und ein Bewusstsein für die Dringlichkeit" des Problems.