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Bananensterben: Wird es bald keine Bananen mehr geben?


Panamakrankheit
Gibt es bald keine Bananen mehr?

hs

Aktualisiert am 25.07.2017Lesedauer: 2 Min.
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Bananen der Sorte Cavendish schmecken süß und sind bei den Deutschen sehr beliebt.Vergrößern des Bildes
Bananen der Sorte Cavendish schmecken süß und sind bei den Deutschen sehr beliebt (Quelle: Pixabay)

Das Bananensterben ging in den 1960er Jahren los: Ein Pilz befiel die Bananensorte Groß Michel und rottete sie fast aus. Der Pilz hat sich weiterentwickelt und bedroht jetzt die von Europäern geschätzte Cavendish-Banane. In wenigen Jahrzehnten wird es deshalb in den Supermärkten möglicherweise keine Bananen mehr geben.

Die Banane: stribt das beliebte Obst der Deutschen aus?

Wenn Sie im Supermarkt eine Banane kaufen, dann finden Sie fast ausschließlich die Sorte „Cavendish“. Und die ist jetzt vom Aussterben bedroht. Dabei erfreut sich kaum ein anderes Obst größerer Beliebtheit als die Banane. Nach dem Apfel ist sie die beliebteste Frucht der Deutschen. Wie der Bauernverband bestätigt isst jeder Deutsche etwa 15 Kilogramm Bananen im Jahr.

Panamakrankheit: Warum ist unsere Banane bedroht?

Der Bodenpilz Tropical Race 4 (TR4) ist der Erreger der Panamakrankheit und bedroht weltweit die Bestände der Cavendish-Banane. Er tritt seit den 1990er Jahren auf und verursacht verheerende Verwüstungen in den Plantagen. Und die Gefahr ist ernst: „Das weltweite Problem mit TR4 besteht darin, dass es bisher keine wirksamen Möglichkeiten der Ausrottung gibt“, bestätigt die UN-Welternährungsorganisation (FAO).

Tropical Race 4: Wie gefährlich ist der Pilz?

Der Schlauchpilz hat sich schon über Südostasien und Australien bis nach Afrika ausgebreitet und verursacht große Verluste bei der Bananenernte. Er kann sich leicht durch infizierte Pflanzen ausbreiten oder durch verseuchte Erde übertragen werden, die an Schuhen oder Arbeitsgeräten kleben bleibt. Befällt der Pilz die Banane, färben sich die Blätter zunächst gelb. Sterben die Blätter dann ab, kann die ganze Pflanze zugrunde gehen.

Bananenklone: Warum ist die Banane so gefährdet?

Die kultivierte Cavendish-Banane vermehrt sich ungeschlechtlich durch Schösslinge, die genetisch identisch mit der Mutterpflanze sind. Dadurch ist es weniger wahrscheinlich, dass die Sorte natürliche Resistenzen gegen den Pilz entwickeln kann. Die Panamakrankheit hat leichtes Spiel, die Klone überall auf der Welt zu infizieren.

Nach Groß Michel: Wie realistisch ist das Bananensterben?

In den 1960er Jahren hat der Pilzstamm TR1 in Mittelamerika ein Bananensterben ausgelöst und die Bananensorte Gros Michel (auch Big Mike) vom Markt gefegt. Die Produktion konnte nur gesichert werden, weil sie auf die Cavendish-Banane umgestellt wurde. Allerdings hat sich der Pilz weiterentwickelt und bedroht als TR4 erneut die Plantagen. Studien besagen, dass die Panamakrankheit 80 Prozent der weltweiten Bananenproduktion gefährdet.

Bananensterben: Welche Regionen sind infiziert?

Nach Schätzungen der FAO wurden in den Philippinen bereits fünf Prozent der Flächen aufgegeben und weitere zehn Prozent mit dem Pilz verseucht. Auch in China sind viele Anbaugebiete betroffen. Wenn der Pilz auf den größten Bananenproduzenten Indien übergreift, kann das zum Debakel werden. Auf die drei Länder entfällt die Hälfte der Bananenproduktion weltweit.

Alternative: Gibt es Ersatz für die Cavendish-Banane?

Es gibt 1500 registrierte Bananensorten, von denen keine die Cavendish-Banane ersetzen könnte. Die meisten Bananen sind nicht so süß und müssen vor dem Verzehr gekocht werden. Nur eine Vielfalt beim Anbau kann die Plantagen vor der aggressiven Pilzerkrankung schützen. Wir werden uns wohl im schlimmsten Fall auf neue Bananensorten im Supermarkt einstellen müssen.

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