Anfrage an Abgeordnetenwatch.de Bundestag soll Wiederkehr Jesu Christi vorbereiten
Da sage noch einer, Politiker haben keinen Humor. Über die Seite Abgeordnetenwatch.de können sämtliche Bundestagsabgeordnete sowie die Landtagsabgeordneten aus den Bundesländern angeschrieben und ernsthaft befragt werden - öffentlich einsehbar. Den Berliner Abgeordneten Fritz Felgentreu erreichte eine recht ungewöhnliche Anfrage zum Thema Bildung und Forschung, die wir ungekürzt wiedergeben:
Sehr geehrter Herr Dr. Felgentreu,
nachdem die Medien heute über eine vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestags erstellte Studie mit dem Titel "Die Suche nach außerirdischem Leben und die Umsetzung der VN-Resolution A/33/426 zur Beobachtung unidentifizierter Flugobjekte und extraterrestrischen Lebensformen" berichtet haben, möchte ich Sie als Abgeordneten meines Wahlkreises sowie als Mitglied der Ausschüsse für Verteidigung sowie für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung fragen, ob Ihnen eine Beschäftigung des Bundestags bzw. einer seiner Einrichtungen mit der innen- und außenpolitisch brisanten Frage bekannt ist, ob und wann die Wiederkunft Jesu Christi zu erwarten ist?
Ich frage dies vor dem Hintergrund, dass mindestens zwölf der Staaten, mit denen Deutschland diplomatische Beziehungen pflegt, das Christentum als Staatsreligion festgeschrieben haben; zwei davon (Irland und Griechenland) berufen sich in ihrer Verfassung sogar ausdrücklich auf die "Heilige Dreifaltigkeit". Da die christliche Doktrin für die Zeit nach der Wiederkunft Christi die Königsherrschaft Jesu ankündigt, ist davon auszugehen, dass nicht nur die genannten Staaten nach diesem Ereignis in theokratische Monarchien umgewandelt werden, sondern dass auch die freiheitlich-demokratische Grundordnung in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund des weltumspannenden Anspruchs dieser Königsherrschaft ("die Völker werden wandeln in ihrem Licht", Bibel, Offenbarung Kap. 21) ernsthaft in Gefahr geraten wird.
Ist Ihnen bekannt, ob für diesen Fall Vorkehrungen zum Schutze unserer Staats- und Gesellschaftsordnung diskutiert bzw. getroffen werden?
Mit besten Grüßen,
Martin Johannes Grannenfeld
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Felgentreu antwortete pflichtbewusst auf diese kuriose Anfrage:
Nicht überliefert ist, ob sich die Abgeordneten über derartige Anfragen in dem öffentlichen Forum wirklich freuen - kostet die Antwort doch wertvolle Zeit, die den Bürgern an anderer Stelle vielleicht eher zu Gute käme.