Schlechte Haltungsbedingungen Was unser hoher Milchkonsum für die Kühe bedeutet!!
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Heute: Was unser Milchkonsum für die Kühe bedeutet.
Auf einer grünen Almwiese grast friedlich eine braune Kuh und schaut kauend mit großen schwarzen Augen in die Kamera. Dieses idyllische Bild der glücklichen Kuh, das uns auf einer Vielzahl von Milchverpackungen begegnet, stimmt leider nur selten mit der Realität überein.
Kühe auf hohe Milchproduktion gezüchtet
Im Vordergrund steht bei der Milchproduktion häufig die Kostenreduktion, das Tierwohl hat hierbei das Nachsehen. Laut der Welttierschutzgesellschaft hat sich die Milchleistung pro Kuh in den letzten 40 Jahren verdoppelt. 1970 produzierte eine Kuh 3500 Kilogramm Milch im Jahr, 2012 waren es bereits 7000 Kilogramm. Grund für die Leistungssteigerung sind der erhöhte Einsatz von Kraftfutter und eine Zucht der Kühe auf eine hohe Milchleistung. In Hochphasen geben die Tiere etwa 40 Liter Milch am Tag. Zum Vergleich: Ein Kalb trinkt am Tag rund 12 Liter Milch.
Um die Milchleistung aufrecht zu erhalten, müssen Milchkühe einmal im Jahr kalben. Damit der Nachwuchs jedoch nicht die Milch wegtrinkt, welche die Milchproduzenten verkaufen wollen, werden Kälber bereits kurz nach der Geburt von dem Muttertier getrennt und mit einem Milchersatz groß gezogen.
Hohe Milchleistung bedeutet Stress für die Tiere
Durch die einseitige Zucht und die Zufütterung von Kraftfutter, auf das der Magen der Tiere nicht ausgerichtet ist, steigt das Risiko für Erkrankungen, Folgen sind Fruchtbarkeitsprobleme, Stoffwechselstörungen, Euter- und Klauenerkrankungen. Die Tiere werden weniger rentabel für den Milchbetrieb, da sie weniger Milch produzieren können und landen recht früh auf dem Schlachthof. Obwohl Kühe eine Lebenserwartung von 20 Jahren haben, werden die Tiere in Deutschland im Schnitt nur noch fünf Jahre alt. Jährlich scheiden rund 35 Prozent der Milchkühe aus der Milchproduktion aus und werden geschlachtet.
Mehr als die Hälfte der Kühe in Deutschland hat keinen Weidezugang
In Deutschland werden etwa 4,3 Millionen Milchkühe gehalten, nur die Hälfte der Tiere darf seinen Bewegungsdrang im Freien stillen. Zunehmend werden die Kühe aus Zeit- und Kostengründen ganzjährig im Stall gehalten, rund eine Million ist sogar das ganze Jahr über angebunden. Kühe sind Herdentiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten. Unter diesen Haltungsbedingungen können sie ihrem natürlichen Bedürfnis nach Bewegung und gegenseitiger Fellpflege nicht nachkommen.
Bessere Haltungsbedingungen für Milchkühe
Die Welttierschutzgesellschaft fordert eine Verbesserung der Haltungsbedingungen der Milchkühe, die durch eine gesetzliche Regelung gewährleistet werden soll. Die Tiere sollen die Möglichkeit haben, ihren Bewegungsdrang zu stillen. Außerdem soll mehr Transparenz für den Verbraucher geschaffen werden, Milchverpackungen sollen so gestaltet sein, dass der Verbraucher kein verzerrtes Bild von den Haltungsbedingungen der Tiere erhält.
Was kann der Verbraucher tun?
Durch unser Kaufverhalten bestimmen wir das Angebot in den Supermärkten mit. Wenn die Nachfrage nach Milch, die unter fairen Bedingungen produziert wird, steigt, wird sich der Markt darauf einstellen müssen. Dies beinhaltet jedoch auch für jeden einzelnen von uns, dass wir bereit sind, mehr Geld für Milch zu bezahlen.
Um einen besseren Überblick beim Milchkauf zu erhalten, hat die Welttierschutzgesellschaft einen Milchratgeber herausgegeben, der eine Orientierungshilfe bietet. Anhand von vier Vorgaben werden die Haltungsbedingungen von konventionellen und Bio-Milchmarken beurteilt. Wo setzten sich die Produzenten für eine artgerechte Tierhaltung ein? Und wie lässt sich das beim Einkauf erkennen? Den Ratgeber kannst Du hier kostenlos bestellen.
Außerdem kannst Du die diese Petition für die Einhaltung der Mindeststandards bei der Haltung von Milchkühen der Welttierschutzgesellschaft unterzeichnen.
Wir begrüßen den Einsatz der Welttierschutzgesellschaft für die Milchkühe und möchten sie gerne unterstützen!!