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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Beim Hausbau mitplanen Vorsicht Stolperfalle: Hauseingang beleuchten
Wenn es im Winter früh dunkel wird, kommt es auch beim Hauseingang besonders auf die richtige Beleuchtung an. Vor allem im Rahmen der Verkehrssicherung ist hier Vorsicht geboten. Ähnlich wie bei der Streupflicht hat der Eigentümer dafür zu sorgen, dass Besucher oder Briefträger nicht zu Schaden kommen. Praktisch sind Außenleuchten mit Bewegungsmelder. Worauf sollten Sie bei Ihrer Außenbeleuchtung und bei Bewegungsmeldern achten?
Die Außenbeleuchtung erfüllt zahlreiche Funktionen: "In erster Linie ist sie unter der Überschrift Sicherheit wichtig", sagt Alexander Wiech von Haus & Grund Deutschland in Berlin. "Hauseigentümer müssen dafür sorgen, dass Besucher, aber auch Postboten und Lieferanten zu normalen Verkehrszeiten sicher zum Hauseingang gelangen können." Eine ausreichende Beleuchtung weist nicht nur den Weg, sie macht auch Stufen und andere Stolperfallen sichtbar. Hier greift die Verkehrssicherungspflicht des Eigentümers. So wie bei der Streu- und Schneeräumpflicht kann der Eigentümer unter Umständen bei Unfällen haftbar gemacht werden – wenn er denn nachweislich die Verkehrssicherungspflicht außer Acht gelassen hat.
Außenbeleuchtung macht das Haus einladender
Hinzu kommen Komfortaspekte: Gäste sind dankbar, wenn sie die Hausnummer oder die Klingel nicht mühsam suchen müssen. Postboten freuen sich, wenn sie ein Namensschild auf Anhieb entziffern können. Die Bewohner selbst sparen sich das Tasten nach Schlüssellöchern oder Abstellmöglichkeiten für die Einkaufstasche und können Besucher bereits mit dem Blick aus dem Fenster erkennen. Und schließlich dient die Beleuchtung der Gestaltung des Grundstücks: Sie vermittelt allen Bewohnern, Besuchern und Passanten eine einladende Atmosphäre. Gleichzeitig wird mit Hilfe von Licht die Fassade, der Teich oder auch ein schöner Baum gezielt in Szene gesetzt.
Installationen beim Hausbau mitplanen
Wer neu baut, erstellt am besten gleich ein Gesamt-Konzept für die Außenbeleuchtung. Dann kann man zumindest Leerrohre im Boden versenken, falls man nicht gleich alle Lampen einsetzen möchte. Dies erspart aufwendige Installationen im Nachhinein. Rat findet entweder bei einem Handwerksbetrieb oder in einem Leuchtenfachgeschäft.
Passanten nicht blenden
Unverzichtbar ist Licht an den Eingangsbereichen – also der Haustür und der Garageneinfahrt, eventuell auch am Gartentor. "Die Leuchten müssen so positioniert werden, dass sie weder die Bewohner noch Passanten blenden", erläutert Jürgen Waldorf, Geschäftsführer des Fachverbandes Licht im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Opalglas verhindert, dass man geblendet wird. "Wer Strahler einsetzt, muss sie sorgfältig ausrichten."
Auch im Garten ist eine Außenbeleuchtung sinnvoll
Monika Schäfer-Feil, Sprecherin der Fördergemeinschaft Gutes Licht, rät: "Außerdem sollten die Wege gut beleuchtet sein – insbesondere dann, wenn Stufen, Treppen oder Hindernisse den einfachen Zugang erschweren." Ein Muss ist die Beleuchtung für die direkten Zuwege zum Haus. "Wenn es auf der Gartenseite Wege gibt, die häufiger auch bei Dunkelheit benutzt werden, ist auch dort Licht sinnvoll", ergänzt Waldorf. Es bieten sich halbhohe Masten, Poller oder andere bodennahe Leuchten an.
Bei Außenbeleuchtung besonders auf Treppenstufen achten
Besondere Aufmerksamkeit verdienen Stufen und Treppen. Sie müssen gut sichtbar sein. "Mit einer Leuchte am oberen Treppenabsatz verleiht man jeder Stufe einen kurzen, weichen Schatten und hebt damit ihre Kontur hervor", erläutert Schäfer-Feil. Begrenzt eine Wand oder eine Mauer die Stufen, kann in diese eine Stufenbeleuchtung eingebaut werden.
Leitungen mit farbigem Band markieren
Die Leitungen dazu müssen mindestens 60 Zentimeter tief und sicher vor dem Spaten des Hobbygärtners verlegt werden, am besten mit einem darüber eingegrabenen Trassenband. Diese farbige Band dient zur Warnung, dass nicht weiter gegraben werden darf und ist mit speziellen Beschriftungen erhältlich wie zum Beispiel "Achtung Kabel".
Gute Solarleuchten sind teuer
Alternativen sind kabelgebundene Stecklampen oder Solarleuchten. Beide lassen sich flexibel einsetzen und damit auch die Mittel der Wahl für die Kür des Beleuchtungskonzeptes, die stimmungsvolle Akzentbeleuchtung vom Gebäude selbst oder dem einen oder anderen Blickfang im Garten. Solarleuchten haben den Vorteil, dass man unabhängig ist von der Stromversorgung und keine Kabel legen muss. Aber: Billige Solarleuchten reichen für die Beleuchtung nicht aus, sagt Waldorf. "Sie haben eher dekorativen Charakter. Gute Solar-Lösungen mit der notwendigen Leistung sind entsprechend teurer."
Leuchten müssen für den Außenbereich geeignet sein
Die Modelle müssen für die Verwendung im Freien geeignet sein. "Im Außenbereich dürfen nur Leuchten der Schutzart IP 44 oder höher verwendet werden", erklärt Waldorf. Sie sind gegen Spritzwasser geschützt und überstehen einen Aufprall fester Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als einem Millimeter.
In punkto Energieverbrauch, aber auch Komfort ist es überlegenswert, die Leuchten an einen Schalter im Hausinneren zu hängen. Außerdem lassen Dämmerungsschalter die Beleuchtung dann angehen, wenn das Tageslicht nachlässt. "Darüber hinaus kann die Beleuchtung mit Bewegungsmeldern und Zeitschaltuhren sehr komfortabel auf die Bedürfnisse der Benutzer eingestellt werden", so Waldorf.
Licht schreckt Einbrecher ab
Eine gute Außenbeleuchtung schreckt zudem unerwünschte Besucher wie Diebe ab. Bewegungsmelder sind für den Schutz vor Einbrechern jedoch nicht immer die erste Wahl. So rät das Präventionsportal "Polizei - Dein Partner" eher zu einer sanften Dauerbeleuchtung mit Energiesparlampen. Diese können sinnvoll über einen Dämmerungssensor geregelt werden. Bei Bewegungsmeldern, die wegen jeder Katze angehen, bestehe eine Gewöhnungsgefahr. Irgendwann sage man sich: "Es ist sowieso nur eine Katze." "Außerdem reagieren die meisten Bewegungsmelder nur auf eine sehr kurze Entfernung, also erst, wenn der Einbrecher schon recht nah am Gebäude ist."
Bewegungsmelder mit selektiver Alarmunterdrückung wählen
Man kann den Effekt, dass die Bewegungsmelder bei jeder Katze angehen, aber auch vermeiden. Hausbesitzer sollten Modelle mit einer selektiven Alarmunterdrückung wählen, erläutert die Initiative Elektro+. Solche Geräte registrieren zum Beispiel nur Lebewesen ab einer bestimmten Masse.
Sensoren gegen Störquellen abdecken
Bewegungsmelder im Außenbereich arbeiten mit der PIR-Technik (passive Infra-Rot-Sensoren) und sind eigentlich Wärmemelder, denn sie messen die Wärmestrahlung. Geräte, die mit Hochfrequenz-Technik arbeiten, reagieren dagegen auf Bewegung. Sie sind aber nur im Innenbereich einsetzbar. Bei der Montage sollte man darauf achten, das die Bewegung nicht direkt auf das Gerät zu läuft, sondern quer dazu – das vergrößert den Überwachungsbereich.
Damit das Licht nicht bei jedem vorbeifahrenden Auto angeht, sollte man außerdem den Montageort sorgfältig aussuchen beziehungsweise den Sensor teilweise mit den mitgelieferten Abdecksegmenten gegen Störquellen abschirmen. Generell sollte man sich vor dem Kauf überlegen, welchen Erfassungswinkel das Gerät haben soll beziehungsweise muss. Hier bieten die Hersteller unterschiedliche Modelle an. Auch auf reflektierende Oberflächen muss man als Störquellen bei der Montage achten. Im Winter kann dies beispielsweise Schnee sein. Geöffnete Fenster, aus denen Wärme dringt, können ebenfalls die Empfindlichkeit beeinträchtigen. Auch Wärmequellen wie Heizungsöffnungen können den Bewegungsmelder stören.
Hausbesitzer sollten außerdem darauf achten, dass der Bewegungsmelder so installiert ist, dass er nicht manipuliert werden kann. Je höher er sitzt, desto größer ist außerdem der Melderadius der Geräts. Dabei gilt aber wiederum: Je größer der Radius des Bewegungsmelders ist, desto unempfindlicher wird er. Dies muss man bei der Installation abwägen.
Leuchten beschädigen Hausdämmung
Die außenliegende Dämmung einer Hausfassade kann Schaden nehmen, wenn Leuchten oder Bewegungsmelder daran befestigt werden. Die Dämmung muss luftdicht verschlossen sein, sonst kann Wärme entweichen, erläutert die Initiative Elektro+ in Berlin.
Durch Schäden in der Dämmung, die etwa durch unsachgemäßes Anbohren entstehen, gelangt auch Kondenswasser in die Dämmschicht und löst Schimmelbildung aus. Die Lösung sind universelle Geräteträger für gedämmte Hauswände, die etwa Außenleuchten, Kameras oder Türkommunikationsanlagen halten.
Ihr Anschluss ans Gebäude ist luftdicht und frei von Wärmebrücken, da die Träger direkt am Mauerwerk befestigt und dann vollständig mit Dämmmaterial umhüllt werden. Nachrüsten lassen sich laut Elektro+ spezielle Gerätedosen und Mini-Geräteträger, die ebenfalls verhindern, dass Feuchtigkeit in die Fassade eindringt, und die Dämmwirkung erhalten.