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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Meinungsfreiheit im Web Apple unterwirft sich Chinas Gesetzen
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters entfernt Apple in China sämtliche VPN-Apps, da sie gegen chinesisches Recht verstoßen. China hatte im Januar die Gesetzeslage verschärft und möchte keine Software mehr zulassen, die private Unterhaltung ohne staatliche Zensur ermöglichen.
VPN ist die Abkürzung für den englischen Begriff "Virtual Private Network" und bezeichnet eine Software, die eine abgesicherte, "private" Kommunikation auch über ein unsicheres Netzwerk wie das Internet zulässt. Diese Technik wird zum Beispiel vielerorts von Mitarbeitern verwendet, um sich von unterwegs in das Firmennetzwerk einzuloggen. In totalitären Staaten ist es für Systemkritiker, Journalisten oder normale Bürger aber auch oft die einzige Möglichkeit eine überwachungsfreie Kommunikation zu realisieren.
Firma spricht von Angriff auf die Bürgerrechte
Direkt betroffen von der Streichung ist die Firma ExpressVPN, die sich bereits sehr verärgert zu Wort gemeldet hat und davon spricht, dass "Apple dabei hilft Chinas Zensurbestrebungen umzusetzen". Durch diese Maßnahme werden die Meinungsfreiheit und die Bürgerrechte bedroht, heißt es in einer Stellungnahme der Firma weiter. Die Benachrichtigung von Apple hat man direkt veröffentlicht:
Laut Reuters waren VPN-Verbindungen für Chinesen bisher eine von wenigen Möglichkeiten, überhaupt an ungefilterte Informationen aus dem Ausland zu gelangen und internationale Nachrichten zu lesen.
Offensichtlich gibt es aber eine Hintertür: Nutzer, die in China einen App Store eines anderen Landes anwählen und auch eine Rechnungsanschrift im Ausland angegeben haben, können anscheinend weiterhin auf alle Apps zugreifen und sind von den Einschränkungen nicht betroffen.