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Android-Apps bekommen eine Altersfreigabe


Verschärfte Kontrollen
Android-Apps bekommen eine Altersfreigabe

Von dpa
17.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Google Play Store zeigt neue Altersfreigabe für Apps auf einem SmartphoneVergrößern des Bildes
Wie DVDs sollen Apps mit Angaben wie ab 12, 16 oder 18 Jahren gekennzeichnet werden. (Quelle: Google)

Google

Apps auf der Google-Plattform Android können bislang von den Entwicklern weitgehend unkontrolliert angeboten werden. Nachdem diese Freiheit immer wieder missbraucht wurde, verschärft Google die Kontrolle und führt ein internationales Jugenschutzsystem ein. Google arbeitet bei der Kontrolle der Kennzeichnung mit der International Age Rating Coalition (IARC) zusammen, die in Deutschland von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) vertreten wird.

Android-Apps werden gründlicher geprüft

Gleichzeitig verschärft Google die Kontrollen, ob sich die App-Entwickler auch an die Programmrichtlinien des Play Store halten. Bislang überprüfte Google nur, dass Apps keine Schadprogramme sind. Verstöße gegen die Programmrichtlinien des Play Store wurden nur nach Hinweisen verfolgt. Dabei geht es unter anderem um anstößige Inhalte, Themen wie Gewalt, Mobbing oder Hassrede sowie die Weitergabe von personenbezogenen und vertraulichen Daten. Nun will Google vor der Veröffentlichung der App die Einhaltung der Richtlinien kontrollieren.

Die Kontrollen betreffen jedoch nicht den riesigen Bestand vorhandener Apps im Play Store, sondern nur Neueinreichungen und Updates. Allerdings können Entwickler auch ohne ein Update eine Alterskennzeichnung nachreichen, um eine Einordnung als "unrated" (nicht eingeschätzt) zu vermeiden.

Mit der neuen Kontrollpolitik nähert sich Google dem Verfahren an, wie es Apple für seine Mobilplattform iOS seit der Markteinführung des ersten iPhones 2007 praktiziert. Allerdings lassen sich auf Android-Geräten nicht nur Apps aus dem offiziellen Play Store installieren, sondern auch aus anderen Plattformen wie Amazon.

Strengere Richtlinien für Deutschland

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) und andere Politiker begrüßten die Initiative zur Alterskennzeichnung: Mit IARC berücksichtige ein internationales System zur Alterseinstufung von Apps auch deutsche Standards, erklärte die Ministerin. Die Mitwirkung der USK ermögliche es, dass der Jugendschutz bei Spielen auf DVDs und in den App-Stores nach vergleichbaren Prinzipien funktioniere.

"Eltern haben so die Chance, auch auf den Smartphones und Tablets für ihre Kinder Spiele und Apps anhand der bekannten Altersstufen auszuwählen."

Das IARC-System umfasst die Alterskennzeichen der USK (Deutschland), PEGI (Europa), ESRB (Nordamerika), Classification Board (Australia) und ClassInd (Brasilien). Bei der Alterskennzeichnung werden "länderspezifischen kulturellen Normen und lokalen Kriterien" berücksichtigt, sodass die Freigaben in den verschiedenen Ländern unterschiedlich ausfallen können. So erhalten in den USA Kinder und jüngere Jugendliche eher Zugriff auf Inhalte, die in Deutschland von der USK erst ab 16 Jahren oder nur für Erwachsene freigegeben werden.

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