Neue Untersuchung Mehrfach mit Omikron infiziert? Diese Personen trifft es häufiger
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die Omikron-Variante bestimmt in Deutschland längst das Infektionsgeschehen. Dänische Forscher haben jetzt untersucht, inwieweit eine BA.1-Infektion vor dem Subtyp BA.2 schützen könnte.
Omikron hat sich weltweit schnell ausgebreitet, scheint jedoch auch zu weniger schweren Corona-Verläufen zu führen als bisherige Varianten. Anders könnte es bei dem Subtyp BA.2 aussehen.
Wissenschaftler aus Dänemark sind deshalb der Frage nachgegangen, ob mehrere Omikron-Infektionen kurz hintereinander möglich sind oder ob eine Omikron-Infektion vor einer weiteren Ansteckung mit dem Subtyp BA.2 schützen könnte. Mit ernüchterndem Ergebnis:
Vier Untervarianten von Omikron mit erheblichen Unterschieden
Die Forscher erklären eingangs, die Omikron-Variante sei kürzlich in vier Untervarianten mit "erheblichen genomischen Unterschieden, insbesondere zwischen Omikron BA.1 und BA.2", unterteilt worden.
Nachdem immer mehr Fälle der Subvarianten BA.1 und BA.2 auftraten, beobachteten die Wissenschaftler zunächst, dass es eine große Zahl an Reinfektionen gab. Daraus entstand die Frage, ob BA.2 speziell der kurz nach einer BA.1-Infektion erworbenen natürlichen Immunität entkommen kann.
Proben von mehr als 1,8 Millionen Fällen ausgewählt
Um dieser Frage nachzugehen, wählten die Forscher eine Teilmenge von Proben aus mehr als 1,8 Millionen Infektionsfällen im Zeitraum vom 22. November 2021 bis zum 11. Februar 2022 aus. Genauer untersucht wurden die Betroffenen, von denen es zwei positive Proben gab, die mehr als 20 und weniger als 60 Tage auseinanderlagen.
So konnten die Wissenschaftler feststellen, dass es sich bei insgesamt 187 Reinfektionen um 47 Fälle von BA.2-Reinfektionen kurz nach einer BA.1-Infektion handelte. "Zusammenfassend liefern wir Beweise dafür, dass Omikron-BA.2-Reinfektionen kurz nach BA.1-Infektionen auftreten, aber selten sind", schließen sie aus ihren Ergebnissen.
Wie verlaufen die Reinfektionen und wen treffen sie?
Von den Reinfektionen betroffen sind den Wissenschaftlern zufolge vor allem junge, ungeimpfte Personen. Die zweite Infektion mit BA.2 führte in diesen Fällen überwiegend zu leichten Erkrankungen, die nicht in einem Krankenhausaufenthalt oder schweren oder gar tödlichen Verläufen enden. In Dänemark macht der Subtyp BA.2 derzeit den mit Abstand größten Anteil an Corona-Neuinfektionen aus, laut Studie liegt dieser bei 88 Prozent.
Wie weit ist BA.2 bereits in Deutschland verbreitet?
Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) hat BA.2 auch in Deutschland merklich zugelegt. Der Anteil in einer Stichprobe untersuchter Corona-Fälle sei zuletzt auf 14,9 Prozent gestiegen, hielt das RKI in seinem Wochenbericht vom 17. Februar fest.
Diese Angabe bezieht sich auf die Woche bis zum 6. Februar. Für die Woche davor gibt das RKI den Anteil mit 10,4 Prozent an.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Eigene Recherche
- tagesschau.de: Corona-Newsblog vom 22. Februar 2022
- Studie: "Occurrence and significance of Omicron BA.1 infection followed by BA.2 reinfection"