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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hinweis auf Herzschäden Herzinfarktrisiko lässt sich durch Bluttest bestimmen
Besteht der Verdacht auf einen Herzinfarkt, gibt es eine ganz verlässliche Methode, herauszufinden, ob tatsächlich einer vorliegt. Man misst den Spiegel eines bestimmten Eiweißbausteins im Blut. Ist er besonders hoch, ist der Fall klar. Forscher aus Innsbruck haben nun belegt, dass dieser Blutwert auch bei vermeintlich Gesunden ein aussagekräftiger Hinweis auf Herzschäden ist.
Die Wissenschaftler der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie kamen in ihrer Überblicksstudie zu folgender Erkenntnis: Menschen, die eigentlich als gesund gelten, aber einen Troponin-Spiegel im höheren Normalbereich aufweisen, haben ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko.
Denn der Troponin-Spiegel ist der Nachweis für die Schwächung des Herzmuskels schlechthin. Das Peptid befindet sich in den Zellen des Herzmuskelgewebes. Sobald diese Zellen geschädigt sind, wandert Troponin ins Blut. Je höher der Troponin-Wert ist, desto höher ist das Ausmaß des Herzmuskelschadens.
Die Wissenschaftler haben tausende Daten ausgewertet
Das Forscherteam um Studienleiter Peter Willeit hat insgesamt die Daten von 154.000 Probanden aus einem Zeitraum von fast zwölf Jahren ausgewertet. So konnten der Epidemiologe und seine Kollegen den Zusammenhang zwischen erhöhtem Troponin-Spiegel und einem späteren kardiovaskulären Ereignis (Herzinfarkt oder Schlaganfall) nachweislich bestätigen.
„In jenem Drittel der ProbandInnen, in dem der Troponin-Spiegel am höchsten lag, war das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden, um immerhin 43 Prozent erhöht. Unsere Daten zeigen ein erhöhtes Risiko nicht nur für die Entwicklung eines Herzinfarkts, sondern auch für das Auftreten eines Schlaganfalls an“, sagte Studienautor Willeit.
Der so bestätigte Zusammenhang von moderat erhöhtem Troponin-Spiegel bei scheinbar gesunden Menschen und dem Eintreten einer Herz-Kreislauf-Erkrankung könne für eine bessere Prognose und gezielte Prävention künftig von wertvollem Nutzen sein, betont der Wissenschaftler.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.